Kommentar: Big Brother ausgebremst
Am Anfang stand die reine Menschenfreundlichkeit. Die Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates und seiner Frau Melinda wollte etwas Gutes tun – der Menschheit im Allgemeinen und den amerikanischen Schulkindern im Besonderen. Denen bleiben nämlich bislang die Segnungen des computergesteuerten Unterrichts weit gehend vorenthalten, weil die Schülerdaten in einer Vielfalt inkompatibler Formate vorliegen. Die Anbieter von Lernsoftware müssten also ihre Ware an die Eigenheiten der jeweiligen Schule anpassen, was zu erträglichen Kosten nicht machbar ist.
Also taten sich die Bill and Melinda Gates Foundation und die ehrwürdige Carnegie Corporation of New York, eine Stiftung, die seit 1911 "den Fortschritt und die Verbreitung von Wissen und Verständnis" fördert, zusammen und spendierten 100 Millionen Dollar Anschubfinanzierung für ein Projekt namens "Shared Learning Collaborative", das später in eine gemeinnützige Firma ("non-profit corporation") namens "inBloom" umbenannt wurde. Das Unternehmen stellte Speicherplatz für Schülerdaten in einer "Cloud" bereit, einem Computerverbund, der von dem Onlinehändler Amazon betrieben wird, und zwar in einem einheitlichen Format, so dass Anbieter von Lernprogrammen ohne Schwierigkeiten auf Daten aus allen beteiligten Schulen zugreifen konnten. ...
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