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Erderwärmung: Biokohle macht Landwirtschaft klimafreundlicher

Auf Anbauflächen aufgebracht, speichern verkohlte Pflanzenabfälle nicht nur das Treibhausgas Kohlendioxid. Sie senken auch die Emissionen von Lachgas, indem sie Mikroorganismen zu dessen Abbau anregen.
Biokohle

Ökokreise haben neuerdings die Biokohle entdeckt, und auch immer mehr Wissenschaftler preisen sie als Grundlage einer schonenden, umweltverträglichen Landwirtschaft. Aus pflanzlichen Ausgangsmaterialien durch Verschwelen unter Luftabschluss gewonnen, sei sie das ideale Mittel zur nachhaltigen Bewirtschaftung des Bodens. Die Idee stammt ursprünglich von einer versunkenen Kultur im Amazonasgebiet. Indianischen Ureinwohnern war es dort vor Jahrtausenden gelungen, mit speziell behandelten organischen Abfällen einen Teil der kargen Böden in fruchtbare "Terra preta" ("schwarze Erde") umzuwandeln. In den 1960er Jahren entdeckte der Niederländer Wim Sombroek diesen Bodentyp und untersuchte, wie dessen positive Eigenschaften zu Stande kamen. Einige davon, etwa die Ertrag steigernde Wirkung, brachten er und seine Kollegen mit der Zutat Kohle in Verbindung. So erhöht sie den pH-Wert des Bodens, wodurch dieser größere Mengen an positiv geladenen Ionen und anderen Nährstoffe speichern kann.

Doch Biokohle hat einen weiteren Vorzug, der sie speziell in Zeiten des Klimawandels noch wertvoller macht: Würde man ein Drittel der Ernteabfälle verschwelen und wieder auf den Anbauflächen ausbringen, so rechnet der Bodenkundler Johannes Lehmann von der Cornell University in Ithaca (New York) vor, ließen sich jährlich zwischen 10 und 20 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen einsparen. ...

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