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Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom: "Bizarre Form der Misshandlung"
Wenn Menschen Beschwerden vortäuschen, etwa um einen vorzeitigen Ruhestand zu erwirken, so ist dies zwar ungesetzlich, aber nachvollziehbar. Anders bei Patienten, die ohne ersichtlichen Vorteil von vermeintlicher Krankheit berichten und aufwändige Untersuchungen oder gar riskante medizinische Eingriffe in Kauf nehmen. In Anlehnung an den berühmten Lügenbaron bezeichnen Psychiater dieses Phänomen, das zur Gruppe der "artifiziellen Störungen" zählt, als Münchhausen-Syndrom. Besonders heikel wird es für Ärzte, wenn die Betroffenen eine Krankheit bei ihren Kindern vortäuschen - dieses so genannte Münchhausen- Stellvertreter-Syndrom gilt als Sonderform der Kindesmisshandlung. Martin Krupinski, Professor für Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Würzburg, erforscht das seltene Störungsbild.
Herr Professor Krupinski, wie sieht ein typischer Fall von Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom aus?
Der Betroffene bringt ein vemeintlich krankes Kind zum Arzt. Die Symptome gibt er dabei dabei entweder falsch an oder täuscht sie durch Manipulation vor. Meist handelt es sich um besorgt erscheinende Mütter, die ihre Kinder jedoch selbst in oft bizarrer Weise misshandeln oder nicht vorhandene Symptome erfinden. So veranlassen sie Ärzte ohne deren Wissen zu unnötigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen.
Welche Beschwerden täuschen die Täter oder Täterinnen vor?
Am häufigsten berichten sie von epileptischen Anfällen, denn diese sind einfach zu beschreiben, aber für den Arzt schwer nachprüfbar. Außerdem werden solche Anfälle in der Regel medikamentös behandelt, ohne dass ein Arzt die Symptome selbst beobachtet haben muss. Doch die Liste der Täuschungsmanöver ist lang und wächst ständig. Andere häufige simulierte Beschwerden sind Blutungen, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Hautausschläge, Atemstillstände und sogar komatöse Zustände. Dafür fälschen die Täterinnen und Täter sogar Krankenunterlagen oder fügen den Körperausscheidungen des Kindes Fremdsubstanzen oder eigenes Menstruationsblut hinzu ...
Der Betroffene bringt ein vemeintlich krankes Kind zum Arzt. Die Symptome gibt er dabei dabei entweder falsch an oder täuscht sie durch Manipulation vor. Meist handelt es sich um besorgt erscheinende Mütter, die ihre Kinder jedoch selbst in oft bizarrer Weise misshandeln oder nicht vorhandene Symptome erfinden. So veranlassen sie Ärzte ohne deren Wissen zu unnötigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen.
Welche Beschwerden täuschen die Täter oder Täterinnen vor?
Am häufigsten berichten sie von epileptischen Anfällen, denn diese sind einfach zu beschreiben, aber für den Arzt schwer nachprüfbar. Außerdem werden solche Anfälle in der Regel medikamentös behandelt, ohne dass ein Arzt die Symptome selbst beobachtet haben muss. Doch die Liste der Täuschungsmanöver ist lang und wächst ständig. Andere häufige simulierte Beschwerden sind Blutungen, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Hautausschläge, Atemstillstände und sogar komatöse Zustände. Dafür fälschen die Täterinnen und Täter sogar Krankenunterlagen oder fügen den Körperausscheidungen des Kindes Fremdsubstanzen oder eigenes Menstruationsblut hinzu ...
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