Blick in die Forschung - Kurzberichte : BLAP – eine neue Klasse veränderlicher Sterne
Mehr als 400 Jahre sind inzwischen vergangen, seit der ostfriesische Pastor und Astronom David Fabricius (1564 - 1617) erstmals einen veränderlichen Stern dokumentierte: Durch Zufall bemerkte er bei seinen nächtlichen Beobachtungen, dass Omikron Ceti im Sternbild Walfisch (lateinisch: Cetus) über einige Wochen hinweg heller wurde – nur um Monate später mit dem bloßen Auge gar nicht mehr sichtbar zu sein. Später stellte sich heraus, dass die Helligkeitsänderungen einer festen Periodizität unterworfen waren, und das sonderbare Verhalten brachte dem Stern den Namen Mira, lateinisch für die Wundersame, ein.
Heutzutage sind viele pulsationsveränderliche Sterne bekannt, deren Helligkeiten periodisch zu- und abnehmen. Abhängig von ihren Periodizitäten, Oberflächentemperaturen und Größen lassen sich die Veränderlichen in unterschiedliche Gruppen einteilen – der Stern Mira war beispielsweise namensgebend für eine ganze Klasse langperiodischer Roter Riesen. Nun berichtete eine Forschergruppe um Pawel Pietrukowics von der Universität Warschau im Fachmagazin "Nature" von der Entdeckung einer komplett neuen Klasse veränderlicher Sterne: Die beobachteten Objekte zeichnen sich durch sehr kurze Perioden und relativ große Helligkeitsänderungen aus. Da die Sterne außerdem stark im blauen Spektralbereich strahlen, tauften die Wissenschaftler sie BLAPs – dies steht für "Blue Large-Amplitude Pulsators", also blaue Pulsatoren mit großer Amplitude ...
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