Essay: Bei Licht betrachtet: Blicke nach und von oben
E in Witzbold schrieb einmal, dass der Evolution niemals die Einführung des aufrechten Gangs erlaubt worden wäre, wenn sie dieses Projekt einer mehrheitlich von deutschen Experten besetzten Ethikkommission hätte vorlegen müssen. Solch ein Gehen auf zwei Beinen sei doch viel zu gefährlich, wie sicher einstimmig geurteilt worden wäre. Vor allem Kinder und Alte könnten stürzen, und außerdem würde sich der Mensch mit erhobenem Kopf von dem Boden unter ihm entfernen und sich dem Himmel über ihm zuwenden, was unabsehbare Folgen hätte. Zum Glück hat sich das Leben gegen die Einwände der Bedenkenträger entschieden und den Menschen Mut gemacht und die Möglichkeit gegeben, den Kopf zu erheben und an den Himmel zu schauen.
Dabei haben sie nicht nur eine Welt erblickt. Sie haben vielmehr zwei Sphären ausmachen können, die in der religiösen Sprache als "Diesseits" und "Jenseits" unterschieden wurden, was im modernen Englisch noch als "sky" und "heaven" nachklingt. Die Zweiheit fand zudem philosophisch Zuspruch, als Aristoteles die sublunare von der supralunaren Welt trennte und nur hier unten auf der Erde nach physikalischen Gesetzen suchte, während oben am Himmel die Götter ihre Sphären kreisen ließen ...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben