Mondforschung: Das Rätsel der Mondblitze
Schon im Jahre 1178 sichteten Mönche aus Canterbury, Kent, in England eine seltsame Leuchterscheinung auf dem Mond. Der Chronist Gervase of Canterbury schrieb: »... the upper horn [of the moon] split in two. From the midpoint of the division, a flaming torch sprang up, spewing out fire, hot coals and sparks.« Übersetzt: »... das obere Horn des Mondes spaltete sich in zwei auf. Vom Mittelpunkt der beiden aus war eine lodernde Fackel zu sehen, die Feuer und Funken spuckte.«
Auch heute berichten immer wieder Mondbeobachter von kurz aufflammenden Leuchtphänomenen auf unserem Begleiter (siehe Bild oben). Dass es sich dabei um echte Erscheinungen handelt und sie nicht nur der Einbildung der Beobachter entsprangen, wurde zumindest mir erst Ende der 1990er Jahre klar. Denn damals versuchten mehrere Amateur- und Profiastronomen während des erwartungsgemäß heftigen Sternschnuppenstroms der Leoniden Einschlagblitze von Meteoroiden auf dem Mond zu entdecken. Tatsächlich waren spanische Astronomen um Jose-Luis Ortiz am 18. November 1999 erfolgreich und konnten fünf Mondblitze mit einem kleinen Teleskop aufnehmen (siehe Bild). Die drei bis sieben Magnituden hellen Blitze dauerten keine 0,02 Sekunden, wie es für schnell bewegte Meteoroiden erwartet wird. Wie kann man solche Ereignisse beobachten, und was kann man aus ihnen lernen? …
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