Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

KOSMOLOGIE: Brisante dunkle Energie

Eine Kraft treibt das Universum auseinander. Aber wie? Auch zwei Jahrzehnte nach der Entdeckung verstehen Theoretiker das Phänomen nicht. Nun sollen neue Experimente Klarheit schaffen.
Hubble Ultra Deep Field (HUDF)

Unser Universum wird ständig größer. Die Abstände zwischen Galaxien wachsen, Galaxienhaufen fliegen voneinander weg, und der leere Raum zwischen all diesen Objekten wird weiter und weiter. Das erkannten Astronomen bereits in den 1920er Jahren. Heute wissen sie obendrein: Dieser Vorgang verlangsamt sich nicht allmählich, sondern beschleunigt sich sogar rasant. Zwei beliebige Galaxien, die sich noch vor wenigen Minuten mit einer bestimmten Geschwindigkeit voneinander ­entfernten, driften in diesem Moment bereits schneller auseinander.

Zu dieser verblüffenden Erkenntnis kamen 1998 Adam G. Riess (einer der Autoren) sowie seine Kollegen. Gemeinsam mit Brian Schmidt von der Australian National University leitete Riess die Beobachtung und Vermessung ferner Stern­explosionen, so genannter Supernovae. Die Entdeckungen stimmten mit den im gleichen Jahr veröffentlichten Ergebnissen eines anderen Teams um Saul Perlmutter von der University of California in Berkeley überein, das eine ähnliche Methode verwendet hatte. Damit kamen die Astronomen nicht umhin, einen seltsamen Schluss zu ziehen: Irgendetwas verursacht eine immer schnellere Expansion des Weltalls. Aber was?

Inzwischen hat sich für die noch heute unbekannte Ursache dieses seltsamen Phänomens der Begriff "Dunkle Energie" eingebürgert. Auch nach fast zwei Jahrzehnten sind die Physiker kaum weiter damit gekommen, eine plausible Erklärung zu formulieren. Im Gegenteil: Neuere Untersuchungen verkomplizieren das Gesamtbild nur noch mehr, und einige Beobachtungen scheinen den bisher bevorzugten theoretischen Ideen sogar zu widersprechen. ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Unsere Forschungshighlights aus 2024

Ob Mathematik, Quantentechnologie, Long Covid oder Polarlichter in Europa: Dieses Jahr bot spannenden wissenschaftlichen Gesprächsstoff. Auch der achtsame Umgang mit sich selbst war Thema – und die Frage, ob Achtsamkeit tatsächlich den Weg zu einem stressfreien Leben ebnet. Mehr dazu in der »Woche«.

Sterne und Weltraum – Ursprung des Lebens

Ist unsere Erde der einzige Planet, der Leben hervorbrachte? Ist das Entstehen von Leben tatsächlich so selten und ist es nicht eine zwingende Konsequenz, sobald die Voraussetzungen dafür gegeben sind? Wir beleuchten die Entstehung des Lebens auf der Erde und ob sich dieser Vorgang anderswo im Weltraum wiederholen kann. Darüber hinaus informieren wir Sie über das Debakel um Boeings Starliner, das in einem unbemannten Rückflug von der ISS gipfelte. Sie erfahren von einem an der Gaia-Mission beteiligten Insider Details über das bevorstehende Ende der Mission und wir zeigen die erste hochaufgelöste Galaxienkarte des ESA-Teleskops Euclid. Weiter präsentieren wir Ihnen jede Menge astronomische Himmelsereignisse des Jahres 2025 und Sie erhalten den »Astro-Planer 2025«, mit dem Sie keines dieser Beobachtungs-Highlights verpassen.

Sterne und Weltraum – Gravitationswellen – Wie ist der Status bei gemessenen Signalen?

Gravitationswellendetektoren messen seit April 2024 wieder Signale von Schwarzen Löchern – in unserer Titelgeschichte erfahren Sie mehr über die neuen Erkenntnisse zu diesen rätselhaften Objekten. Darüber hinaus zeigen wir Ihnen die Technik der JANUS-Kamera auf der europäischen Raumsonde JUICE, die im Juli 2031 Jupiter und seine Monde detailliert erkunden soll. Wir berichten über die erfolgreiche Probennahme von der Mondrückseite mit der chinesischen Sonde Chang’e 6 und zeigen neue Aufnahmen des Weltraumteleskopes Euclid.

  • Quellen

Perlmutter, S. et al.:Measurement of Omega and Lambda from 42 High-Redshift Supernovae. In: Astrophysical Journal 517, S. 565 – 586, 1999

Riess, A. G. et al.:Observational Evidence from Supernovae for an Accelerating Universe and a Cosmological Constant. In: The Astronomical Journal 116, S. 1009 – 1038, 1998

Schreiben Sie uns!

4 Beiträge anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.