Chemische Unterhaltungen: Das vielfältige Innere der Kastanien
Auf den ersten Blick dienen Kastanien vor allem Kindern zum Basteln von Männchen und Tierfiguren. Betrachtet man die Samen der Rosskastanie jedoch näher, stellen sich viele interessante Fragen: Weshalb schäumt eine Straße mit überfahrenen, aufgeplatzten Kastaniensamen bei Regen? Wie lassen sich die Samen zum Backen verwenden? Welche Stoffe enthält Rosskastanienextrakt, der als Grundlage für die Entwicklung von Weißmachern diente? Antworten darauf findet man, wenn man die vielfältigen Inhaltsstoffe genauer unter die Lupe nimmt.
Zu einem Großteil bestehen die Rosskastaniensamen aus Stärke und Zucker. Während der Zuckernachweis nur mit Laborchemikalien gelingt, lässt sich die Stärke mit einem iodhaltigen Alltagsprodukt sichtbar machen. Hierzu schneidet man einen der Samen auf und tropft mit Wasser verdünnte, braune Betaisodona-Lösung (fünf bis zehn Tropfen auf fünf Milliliter Wasser) aus der Apotheke auf die Schnittfläche. Die zu beobachtende Blaufärbung rührt daher, dass sich Iodidionen aus der Lösung unter Ausbildung von Polyiodidionen in die spiralförmigen Amylosemoleküle einlagern, die einen Hauptbestandteil der Stärke ausmachen …
Schreiben Sie uns!
1 Beitrag anzeigen