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Cherokee als Sklavenhalter
Um sich den Weißen anzupassen und ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern, erwarben Indianer der Cherokee-Nation afrikanische Sklaven: ein wenig beachtetes Kapitel der nordamerikanischen Geschichte.
Weiß, Schwarz und Rot – drei Hautfarben, mit denen sich eindringliche Bilder zur Geschichte der USA, insbesondere der Südstaaten, verbinden: weiße Großgrundbesitzer, deren aristokratischer Lebensstil auf der Arbeit afrikanischer Sklaven gründet; weitläufige Plantagen auf einem Land, das Indianern geraubt wurde. Mögen diese Vorstellungen von Opfern und Tätern auch in vielem der Wahrheit entsprechen, liefern sie nach heutiger Kenntnis doch kein vollständiges Geschichtsbild.
Denn mit Ausnahme der Seminolen übernahmen die großen Indianerstämme des Südostens – die Creek, Choctaw, Chickasaw, vor allem aber die Cherokee – auch manche Aspekte europäischer Kultur, bis hin zu Rassismus und Sklaverei.
Erst seit den 1970er Jahren untersuchen Forscher die Lebensumstände schwarzer Sklaven in den Indianernationen. Vor der Ankunft der Weißen lebten die Stämme dort vom Jagen, Sammeln und Gartenbau. Doch mit den Europäern setzte der Niedergang ihrer Kultur ein. Der im 17. Jahrhundert beginnende Pelzhandel mit den englischen Kolonien in Virginia hatte einen massiven Rückgang der Wildbestände zur Folge – für einige der Völker ging eine wichtige Lebensgrundlage verloren. Eingeschleppte Infektionskrankheiten erreichten von Virginia aus über Zwischenstationen auch die Cherokee und dezimierten ihre Zahl.
Die Briten, die sich der indianischen Krieger seit 1730 als Verbündete gegen die französischen Kolonien bedient hatten, boten Unterstützung an – sofern die Cherokee den christlichen Glauben annahmen und Ackerbau betrieben. Doch Gartenarbeit galt als Frauensache, Männer erlangten Ruhm und Ehre im Krieg und bei der Jagd. Zudem fehlte es den Stämmen an Gerätschaften und Saatgut sowie am nötigen Wissen, um große Getreidefelder zu bestellen oder gar Baumwolle und Tabak anzubauen. Doch der "einzige Weg, dem Hungertod zu entgehen, war, ...
Denn mit Ausnahme der Seminolen übernahmen die großen Indianerstämme des Südostens – die Creek, Choctaw, Chickasaw, vor allem aber die Cherokee – auch manche Aspekte europäischer Kultur, bis hin zu Rassismus und Sklaverei.
Erst seit den 1970er Jahren untersuchen Forscher die Lebensumstände schwarzer Sklaven in den Indianernationen. Vor der Ankunft der Weißen lebten die Stämme dort vom Jagen, Sammeln und Gartenbau. Doch mit den Europäern setzte der Niedergang ihrer Kultur ein. Der im 17. Jahrhundert beginnende Pelzhandel mit den englischen Kolonien in Virginia hatte einen massiven Rückgang der Wildbestände zur Folge – für einige der Völker ging eine wichtige Lebensgrundlage verloren. Eingeschleppte Infektionskrankheiten erreichten von Virginia aus über Zwischenstationen auch die Cherokee und dezimierten ihre Zahl.
Die Briten, die sich der indianischen Krieger seit 1730 als Verbündete gegen die französischen Kolonien bedient hatten, boten Unterstützung an – sofern die Cherokee den christlichen Glauben annahmen und Ackerbau betrieben. Doch Gartenarbeit galt als Frauensache, Männer erlangten Ruhm und Ehre im Krieg und bei der Jagd. Zudem fehlte es den Stämmen an Gerätschaften und Saatgut sowie am nötigen Wissen, um große Getreidefelder zu bestellen oder gar Baumwolle und Tabak anzubauen. Doch der "einzige Weg, dem Hungertod zu entgehen, war, ...
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