COVID-19 : Einschneidender Verlust
Als es im März 2020 erste Berichte von Covid-19-Patienten über Geschmacks- und Geruchsverluste gab, sind wir chemosensorischen Forscher hellhörig geworden. Denn das ist sehr ungewöhnlich. Sieben meiner Kollegen und ich haben ein globales Konsortium gegründet, eine Studie geplant und weltweit über 600 andere Wissenschaftler, Kliniker und Patientenvertreter für unser Projekt gewonnen. Die Labore waren zu der Zeit geschlossen. Und um Abstand zu halten, haben wir eine Onlinebefragung gestartet.
Was fiel Ihnen an den Berichten der Patienten auf?Wenn wir erkältet sind, sagen wir oft, dass wir nicht mehr schmecken können. Aber eigentlich können wir nicht gut riechen. Wir verwechseln das häufig. Denn bei einer Erkältung sind unsere Nasenschleimhäute angeschwollen, und damit kommen kaum Duftmoleküle an unsere Sinneszellen in der Nase. Das ist nichts, was die Betroffenen üblicherweise groß belastet. Bei Covid-19 ist Schnupfen allerdings sehr selten. Dass die Patienten trotzdem über Geschmacks- und Geruchsverlust – Anosmie und Ageusie – klagten, war daher verblüffend. Wir haben uns zunächst gefragt, was an den Berichten dran ist und ob die Personen Riechen und Schmecken verwechseln. Kennt man solche Symptome nicht von anderen Erkrankungen?
Es gibt nur sehr wenige Erkrankungen, bei denen man ganz plötzlich nicht mehr riechen oder schmecken kann, zum Beispiel nach Kopfverletzungen ...
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