Mikrobiom: Krankmacher im Bauch
Im Jahr 2006 entdeckte die Neurowissenschaftlerin Jane Foster etwas aus ihrer Sicht Unglaubliches. Es würde ihr Fachgebiet in Aufruhr versetzen, da war sie sicher. Gemeinsam mit ihrem Team hatte Foster zwei Gruppen von Mäusen miteinander verglichen. Die einen verfügten über eine gesunde Mischung an Mikroorganismen im Darm, den anderen fehlte das typische Mikrobiom. Letztere Tiere, so entdeckten die Forscherinnen und Forscher, verhielten sich weniger ängstlich als ihre Artgenossen: Wurden sie in ein Labyrinth mit einigen offenen und einigen ummauerten Wegen gesetzt, bevorzugten sie die freien Flächen. Die Bakterien im Darm schienen demnach das Verhalten der Nager zu beeinflussen – und damit wohl auch das Gehirn.
Die Wissenschaftlerin von der McMaster University in Kanada schrieb die Ergebnisse ihres Versuchs auf und reichte sie zur Veröffentlichung ein. Doch alles, was sie erhielt, waren Absagen. »Die Menschen haben uns nicht geglaubt. Sie hielten unsere Resultate für ein Artefakt«, sagt sie. Erst drei Jahre und sieben Einreichungen später wurde ihre Studie schließlich doch noch publiziert…
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben