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Kooperation: Das Leben als ­Ratespiel

Wann helfen wir einander, und wann handeln wir eher egoistisch? Das erforschte der Spieltheoretiker John Forbes Nash.
John Forbes Nash-Experiment

Den meisten Wirtschaftswissenschaftlern galt der Mensch lange Zeit als Egoist. Laut dem klassischen Modell vom Homo oeconomicus trifft er seine Entscheidungen, um größtmöglichen persönlichen Gewinn zu erzielen. Eigennutz ist demnach der wichtigste Motor für die Entwicklung unserer Spezies. Damit lässt sich allerdings kaum erklären, wieso Menschen häufig zusammenarbeiten, um Ziele zu erreichen, die dem Einzelnen selbst kaum Vorteile bringen. Warum teilen wir miteinander und nehmen oft sogar Einbußen in Kauf, wenn es der Gemeinschaft dient? Kurz gesagt: Wieso gibt es altruistisches Verhalten? ...

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Empathie und Mitgefühl

Die Gefühle anderer nachzuempfinden, ist wichtig im sozialen Miteinander – ob man sich nun über den Erfolg einer Freundin freut oder als Gemeinschaft in Krisenzeiten zusammenhält. Empathie ist aber kein rein menschliches Phänomen und kann sogar ungesund sein, wenn sie in People Pleasing umschlägt.

Gehirn&Geist – Beziehungen: Wie sie prägen, wann sie stärken

Das Dossier widmet sich sozialen Beziehungen in all ihren Facetten: zwischen Partnern, Eltern und Kindern, Freunden oder in Gemeinschaften. Die Beiträge liefern wichtige, aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung. Sie verdeutlichen, wie heilsam und wichtig die Verbundenheit mit anderen ist, aber auch, wann sie schaden kann. So zeigt der Beitrag zum Thema Bindungsfähigkeit, dass die Erfahrungen der ersten Lebensjahre prägend sind. Doch Bindungsstile lassen sich ändern. Mit vernetzten Hirnscannern ergründen Mannheimer Forscherinnen und Forscher die Geheimnisse sozialer Interaktionen, die einiges über die Beziehung verraten. Das Hormon Oxytozin gilt als soziales Bindemittel. Ein reines Kuschelhormon ist es dennoch nicht. Auch Umarmungen spielen im Alltag vieler Menschen eine wichtige Rolle, aber erst jetzt beginnen Psychologen, dieses Verhalten zu verstehen.

Gehirn&Geist – Altruismus

Helfen Menschen einander, wenn sie sich in Lebensgefahr befinden – oder ist sich jeder selbst der Nächste? Neue Forschungsergebnisse belegen: Ausgerechnet bei tödlicher Gefahr verhalten sich Menschen meistens erstaunlich altruistisch. Außerdem im Heft: Die Schlafforschung interessiert seit Langem, wozu unser Gehirn komplexe Traumwelten erzeugt. Auch im Tierreich suchen sie nach Antworten: unter anderem bei Tintenfischen, Tauben und Spinnen. Bei vielen neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Huntington leidet der Geruchssinn als Erstes. Weshalb ist das so, und lässt sich das diagnostisch nutzen? Selbstverletzung erfüllte über die Jahrtausende hinweg wahrscheinlich verschiedenste Zwecke, vom Stressabbau bis hin zu religiösen Zwecken. Sexfilme sind online immer, überall und anonym abrufbar. Manche Konsumenten verlieren da die Kontrolle. Wie kann man diesen Süchtigen helfen?

  • Quellen

Augenblick, N., Cunha, J.: Competition and cooperation in a public goods game: a field experiment. Economic Inquiry 53, 2015

Nash, J. F.: Non-cooperative games. Annals of Mathematics 54, 1951

Nash, J. F.: Two-person cooperative games. Econometrica 21, 1953

Von Neumann, J., Morgenstern, O.: Theory of games and economic behavior. Princeton University Press, 1944

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