Neolithisierung: Das Rätsel der großen Sprachfamilien
"Die Sprache ist voller unangenehmer Geräusche vom häufigen Knacken mit den Zähnen und dem ständigen Krächzen im Hals; und sie ist extrem arm, nicht weniger an Wörtern als an Lauten; sie verstehen sich eher durch Gesten als durch Sprechen." (Martin Hinrich Carl Lichtenstein, Anfang 19. Jahrhundert)
Mögen auch solche Eindrücke und Vorurteile längst Geschichte sein, kaum eine Sprache erscheint uns so seltsam wie ein Vertreter der nur in Afrika gebräuchlichen Klicksprachen. Ihre Bezeichnung haben sie von den schnalzenden Lauten, die wie Konsonanten verwendet werden. Um Wörter dieser Sprachen in unser Schriftsystem umzusetzen, mussten Linguisten ungewöhnliche phonetische Zeichen verwenden und manche dazu erfinden.
Die meisten Sprecher leben in der Namib-Wüste, im Kalahari-Becken und in den Gebieten um das Kap der Guten Hoffnung. Den europäischen Kolonialisten galten sie als primitive "Buschmänner" und "Hottentotten". Heute nennt man diese indigenen Gruppen San beziehungsweise Khoe. Auch äußerlich unterscheiden sie sich von den meisten anderen indigenen Bewohnern Afrikas. Erbgutvergleiche haben gezeigt, dass sie genetisch von anderen Menschengruppen abweichen. Experten schätzen, dass die Vorfahren der heutigen Khoe-San spätestens vor 30 000 Jahren, möglicherweise sogar schon vor 100 000 Jahren eine eigene Entwicklung einschlugen. ...
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