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Bewusstsein: Das schwierigste Problem

Wie können physikalische Prozesse im Gehirn subjektives Empfinden hervor­bringen? Die Entschlüsselung des mensch­lichen Bewusstseins erweist sich noch immer als äußerst harte Nuss.
Salvius Julianius Statue vor dem alten Justizpalast in Rom

Sind wir Menschen auf unserem Planeten die einzigen Wesen, die sich durch ein echtes Bewusstsein auszeichnen? Reagieren Libellen und Löwen, Fische und Fledermäuse lediglich als Automaten ohne jede Spur eines bewussten Erlebens auf ihre Umwelt? Der griechische Gelehrte Aristoteles (384-311 v.Chr.) war davon überzeugt: Menschen besäßen eine rationale Seele, alle Tiere dagegen nur die notwendigen Instinkte zum Überleben. Das christ­liche Mittelalter siedelte den Menschen ebenfalls in der »großen Seinskette« oberhalb der seelenlosen Tiere an – über ihm gab es nur noch Gott und die Engel. Und auch der französische Philosoph René Descartes (1596-1650) vertrat im 17. Jahrhundert die Ansicht, Tiere verhielten sich ausschließlich reflexhaft.

Aber je mehr biologische Kenntnisse wir gewinnen, desto offensichtlicher wird es, dass wir nicht nur Anatomie, Physiologie und Genetik mit anderen Tieren teilen, sondern auch neuronale Systeme für Sehen, Hören, Gedächtnis und Emotionen. Kann es wirklich sein, dass nur wir allein zusätzlich dieses ganz besondere Etwas besitzen – diese wundersame Innenwelt des subjektiven Erlebens?

Die Frage lässt sich nur schwer beantworten. Unser eigenes Bewusstsein mag als das Natürlichste der Welt erscheinen, aber sein Wesen zu untersuchen, gehört wohl zu den größten Herausforderungen überhaupt ...

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  • Quellen und Literaturtipp

Literaturtipp

Blackmore, S.:Die Macht der Meme oder die Evolution von Kultur und Geist. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2000
Susan Blackmore beschreibt, wie sich selbst replizierende Informationseinheiten die menschliche Kultur prägen.


Quellen

Blackmore, S., Troscianko, E. T.: Consciousness. An Introduction. Third Edition. Routledge, Abingdon 2018

Chalmers, D. J.: The Character of Consciousness. Oxford University Press, Oxford 2010

Dehaene, S.: Denken. Wie das Gehirn Bewusstsein schafft. Knaus, München 2014

Dennett, D. C.: Philosophie des menschlichen Bewußtseins. Hoffmann und Campe, Hamburg 1994

Dennett, D. C.: Von den Bakterien zu Bach - und zurück. Die Evolution des Geistes. Suhrkamp, Berlin 2018

Feinberg, T. E., Mallatt, J. M.: The Ancient Origins of Consciousness. How the Brain Created Experience. MIT Press, Cambridge 2016

Graziano M. S. A., Kastner S.:Human Consciousness and Its Relationship to Social Neuroscience: A Novel Hypothesis. In: Cognitive Neuroscience 2, S. 98-133, 2011

Humphrey, N.: Soul Dust. The Magic of Consciousness. Princeton University Press, Princeton 2012

Key, B.:Why Fish Do Not Feel Pain. In: Animal Sentience 3, 1, 2016

Nagel, T.: What Is It Like to Be a Bat? Wie ist es, eine Fledermaus zu sein? Reclam, Ditzingen 2016

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