Informatik: Datenspeicher für die Ewigkeit
Auf den ersten Blick war das Postpaket aus den USA eine bittere Enttäuschung. Da hatten Ewan Birney und Nick Goldman vom European Bioinformatics Institute (EBI) in Hinxton (England) so reichlich Datenmaterial aufbereitet: Sämtliche Sonette von Shakespeare, ein Foto des Instituts, Watson und Cricks klassisches Paper über die Struktur von DNA, einen MP3-Auszug aus Martin Luther Kings Rede "I have a dream" und eine Datei mit Kodierungsvorschriften – insgesamt 739 Kilobyte – hatten sie in eine Folge aus den Zeichen A, C, G und T umgewandelt und per EMail an eine US-amerikanische DNA-Synthesefirma geschickt. Die sollte entsprechend der vorgelegten Zeichenfolge Stränge der Erbsubstanz aus den gleichnamigen Bausteinen ("Nukleotiden") zusammensetzen, und zwar in millionenfacher Ausfertigung, und in gefriergetrocknetem Zustand an die Forscher zurückschicken.
Die nahmen Anfang letzten Jahres das Probengefäß aus dem Postpaket und fanden – nichts. Erst nach längerem Hin- und Herwenden entdeckte der Informatiker Goldman ...
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