Gesellschaft: Reiche Welt - Arme Welt
Lena und Saheed werden einander wahrscheinlich nie begegnen. Lena lebt 2050 in Leipzig, einer beschaulichen und malerischen Stadt, unter qualifizierten Berufstätigen mittleren Alters. Die 51-jährige Pharmazeutin wird erst in gut 20 Jahren das Rentenalter erreichen. Lena und ihr Ehemann müssen ihr einziges Kind nicht mehr unterstützen: Die Tochter hat kürzlich ein Studium abgeschlossen. Dagegen bereitet ihnen die Aussicht Sorge, dass ihre eigenen hochbetagten Eltern Pflegefälle werden könnten, wobei diese derzeit aber bei recht guter Gesundheit sind.
Saheed ist mit 22 noch ledig und arbeitslos. Er haust mit drei Geschwistern in einem heruntergekommenen Slum am Rand von Lagos, der größten Stadt Nigerias. Hier herrschen ganz andere Probleme: Scharen junger Leute drängen auf den Arbeitsmarkt; Wohnraum und sauberes Wasser sind Mangelware.
Lena fürchtet sich vor chronischen Altersleiden, Saheed wird eher an Malaria erkranken. Deutschland hat Mühe, seine Renten-, Gesundheits- und Versorgungssysteme an eine schrumpfende und alternde Bevölkerung anzupassen. Nigeria kommt kaum damit nach, Straßen, Schulen und medizinische Einrichtungen für seine aus allen Nähten platzenden Städte zu bauen. ...
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