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Wahrnehmung: Dem Bewusstsein auf der Spur

Was passiert im Gehirn, wenn wir etwas bewusst wahrnehmen? Ist dies die Leistung ­spezialisierter Areale oder arbeiten dabei weit verteilte Neuronenverbände zusammen? Mit trickreichen Experimenten wollen Forscher dieses Rätsel aufklären.
Fenster zum Geist
Nicht alle Informationen, die aus der Umgebung auf uns einprasseln, erreichen unser Bewusstsein. Viele Reize – vor allem sehr kurze – werden im Gehirn verarbeitet, ohne dass wir etwas davon merken.
In den letzten Jahrzehnten haben sich Wissenschaftler unterschiedlicher Couleur, vom Neuroforscher bis zum Philosophen, auf die Suche nach den "neuronalen Korrelaten des Bewusstseins" begeben. Damit sind jene Aktivitäten und Teilsysteme des Gehirns gemeint, die bewusstes Erleben erzeugen. Anfangs glaubten viele Wissenschaftler, ganz bestimmte, abgegrenzte Hirnareale seien für bewusste Wahrnehmung entscheidend. Nach neueren Studien könnte allerdings viel wichtiger sein, dass weit verstreute Neuronenverbände kurzzeitig im Gleichtakt feuern ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Wer entscheidet? Wie das Gehirn unseren freien Willen beeinflusst

Was bedeutet es, ein Bewusstsein zu haben? Haben wir einen freien Willen? Diese Fragen beschäftigen Neurowissenschaft, Philosophie und Theologie gleichermaßen. Der erste Artikel zum Titelthema zeichnet die Entwicklung der neurowissenschaftlichen Forschung nach und zeigt, wie das Gehirn das subjektive Erleben formt. Anschließend geht es im Interview mit dem Neurophilosophen Michael Pauen um die Frage, ob wir frei und selbstbestimmt handeln oder nur Marionetten unseres Gehirns sind. Die Antwort hat Konsequenzen für unser Selbstbild, die Rechtsprechung und unseren Umgang mit KI. Daneben berichten wir, wie virtuelle Szenarien die traditionelle Psychotherapie erfolgreich ergänzen und vor allem Angststörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen lindern können. Ein weiterer Artikel beleuchtet neue Therapieansätze bei Suchterkrankungen, die die Traumata, die viele Suchterkrankte in ihrer Kindheit und Jugend erfahren haben, berücksichtigen. Zudem beschäftigen wir uns mit der Theorienkrise in der Psychologie: Der Risikoforscher Gerd Gigerenzer erklärt, warum die Psychologie dringend wieder lernen muss, ihre Theorien zu präzisieren.

Spektrum Kompakt – Das Unbewusste

Viele unserer Denkprozesse laufen auf Autopilot ab. Untersucht wurden sie schon von Sigmund Freud, C. G. Jung und Alfred Adler. Heute arbeitet man daran, das Zusammenspiel von Unbewusstem und Bewusstem neuronal sichtbar zu machen oder psychische Abwehrmechanismen durch bestimmte Tests zu ergründen.

Gehirn&Geist – Gehirn und KI im Dialog: Was uns künstliche Intelligenz über menschliches Denken lehrt

Ist künstliche Intelligenz in der Lage, echtes Bewusstsein zu simulieren? Neue Ansätze in der KI-Forschung versuchen KI-Systeme menschenähnlicher zu machen, indem sie den modularen Aufbau des Gehirns nachahmen. Mit diesem Artikel startet die neue Serie »Wechselspiel der Intelligenzen«, in der wir beleuchten, wie sich künstliche und menschliche Intelligenz gegenseitig beeinflussen. Im Schwerpunktthema »Demokratie in Gefahr?« klären wir im Interview, ob sich wissenschaftlich fassen lässt, wie eine Demokratie in eine Autokratie abgleitet. Ein weiterer Artikel zu diesem Thema erklärt, wie sich trotz zunehmend kontroverser Gesellschaftsdebatten ein kühler Kopf bewahren lässt. Daneben berichten wir, warum noch Jahre nach Konsum von Psychedelika visuelle Störungen auftreten können, ob Hirnstimulation gegen Depressionen hilft, oder Eisbaden und Kältekammern wirklich gesund sind.

  • Infos
Quellen

Lau, H. C., Passingham, R. E.:Relative blindsight in normal observers and the neural correlate of visual consciousness. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 103(49), S. 18763-18768, 2006.

Melloni, L. et al.:Synchronization of Neural Activity across Cortical Areas Correlates with Conscious Perception. In: Journal of Neuroscience 27(11), S. 2858-2865, 2007.

Tse, P. U. et al.:Visibility, visual awareness, and visual masking of simple unattended targets are confined to areas in the occipital cortex beyond human V1/V2. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 102(47), S. 17178-17183, 2005.

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