Direkt zum Inhalt

Traumatisierung: Dem Schrecken ein Ende setzen

Ob Unfall, Gewaltverbrechen oder Naturkata­strophe: Wer lebensbedrohliche Situationen erlebt, leidet oft noch lange danach an den Erinnerungen. Abhilfe ver­sprechen Medikamente und Psycho­therapie - doch sie haben bislang oft nur mäßig Erfolg. Forscher erproben daher neue, wirksamere Verfahren.
Der lange Schatten
Auch wenn wir es im Alltag meistens erfolgreich verdrängen: Das Leben steckt voller Risiken – immer und überall kann etwas Unvorhergesehenes passieren. Nach Schätzung des Psychiaters Ronald Kessler von der Harvard Medical School ereignet sich im Leben jedes zweiten Menschen ein schweres traumatisches Ereignis, sei es der unerwartete Tod eines Angehörigen, ein Gewaltverbrechen oder eine Umweltkatastrophe.
Wer eine Gefahr für Leib und Leben unmittelbar miterleben musste, entwickelt häufig eine "Posttraumatische Belastungsstörung" (PTBS). Das Geschehene wirkt dann oft noch Jahre später nach und überschattet den Alltag der Betroffenen ...

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Depressionen

Mit ihren zahllosen Erscheinungsformen sowie Ursachen kann sich eine Depression auch hinter körperlichen Symptomen verstecken und Betroffene in vielen Lebensbereichen beeinflussen. Doch welche Therapie ist die passende? Und für wen lohnt es sich, experimentelle Verfahren wahrzunehmen?

Spektrum - Die Woche – Der Umbau der Chemieindustrie

Täglich entstehen in riesigen Fabriken zahllose Stoffe, die wir in unserem Alltag nutzen – allerdings nur dank fossiler Rohstoffe und eines extrem hohen Energieverbrauchs. In dieser »Woche« geht es um den Umbau der Chemieindustrie hin zur Klimaneutralität. Außerdem: Gibt es sie, die »Zuckersucht«?

Gehirn&Geist – Resilienz - Was stärkt uns für schwierige Zeiten?

Zum Leben gehören neben Höhen auch Tiefen. Wie können wir solche negativen Ereignisse überstehen? Erfahren Sie, wie Stress den Darm trifft und was hilft, die Beschwerden zu lindern. Warum ältere Menschen oft stressresistenter sind und was jeder daraus lernen könnte. Wann uns ein Trauma nicht zerbricht, sondern wir am Widerstand wachsen. Wie Genussfähigkeit mit negativen Gefühlen, Leistung und Lebenserfolg zusammenhängt. Warum Tanz und Musik wie Lebenselixiere wirken. Oder ob Haustiere uns wirklich glücklich machen.

  • Quellen
Quellen

Bisson, J. I. et al.:Psychological Treatments for Chronic Post-traumatic Stress Disorder: Systematic Review and Meta-analysis. In: The British Journal of Psychiatry 190(2), S. 97-104, 2007.

Bisson, J. I. et al.:Early Psychosocial Intervention Following Traumatic Events. In: American Journal of Psychiatry 164(7), S. 1016-1019, 2007.

Bisson, J. I., Andrew, M.:Psychological Treatment of Post-traumatic Stress Disorder (PTSD). In: Cochrane Database of Systematic Reviews 3, CD003388, 2007.

Frommberger, U. et al.:Comparison Between Paroxetine and Behaviour Therapy in Patients with Posttraumatic Stress Disorder (PTSD): A Pilot Study. In: International Journal of Psychiatry in Clinical Practice 8(1), S. 19-23, 2004.

Frommberger, U., Kellerl, R. (Hg.): Empfehlungen von Qua­litätsstandards für stationäre Traumatherapie. Dustri, München 2007.

Gelpin, E. et al.: Treatment of Recent Trauma Survivors with Benzodiazepines: A Prospective Study. In: Journal of Clinical Psychiatry 57, S. 390-394, 1996.

Kindt, M. et al.:Beyond Extinction: Erasing Human Fear Responses and Preventing the Return of Fear. In: Nature Neuroscience 12, S. 256-258, 2009.

Pitman, R. K. et al.:Pilot Study of Secondary Prevention of Posttraumatic Stress Disorder with Propranolol. In: Biological Psychiatry 51(2), S. 189-192, 2002.

Vermetten, E. et al.:Long-Term Treatment with Paroxetine Increases Verbal Declarative Memory and Hippocampal Volume in Posttraumatic Stress Disorder. In: Biological Psychiatry 54(7), S. 693-702, 2003.

Yehuda, R. et al.:Low Cortisol and Risk for PTSD in Adult Offspring of Holocaust Survivors. In: American Journal of Psychiatry 157(8), S. 1252-1259, 2000.


Literaturtipps

Huber, M.: Trauma und Traumabehandlung, Teil 2: Wege der Traumabehandlung. Junfermann, Paderborn 2006.
Die Autorin ist Traumaexpertin und beschreibt laiengerecht die verschiedenen Aspekte der Traumatherapie.

Englbrecht, A., Storath, R.: In Krisen helfen. Cornelsen, Berlin 2005.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.