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Interview: "Den Impfstoff hätte es schon Jahre früher geben können"
Spektrum der Wissenschaft: Herr Professor zur Hausen, wie geht es Ihnen?
Prof. Dr. Harald zur Hausen: Gut. Sehr gut. Vielleicht ein wenig müde.
Spektrum: Hat sich seit vergangener Woche viel für Sie verändert?
zur Hausen: Doch, einiges. In jedem Fall ist mein Zeitplan komplett durcheinandergeraten. Ich habe tagelang Interviews gegeben, Telefonate geführt, und ich bin unentwegt gefilmt und fotografiert worden. Ich wünschte mir oft, ich wäre Gerhard Schröder und könnte wie er so schön auf Kommando in die Kameras lächeln. Aber so langsam lerne ich das auch. Im Augenblick stehe ich vor der großen Schwierigkeit, die mir vorliegende Korrespondenz auch nur einigermaßen angemessen zu erledigen.
Spektrum: Was hätten Sie getan, wenn der Anruf aus Stockholm nicht gekommen wäre?
zur Hausen: Normal weitergearbeitet. Ich habe ja auch im Ruhestand immer noch die Möglichkeit, mich hier im Labor in der Tumorvirologie ein wenig zu betätigen. Zudem beschäftige ich mich intensiv mit dem "International Journal of Cancer", dessen Chefredakteur ich bin. Daran habe ich auch gesessen, als ich angerufen wurde.
Spektrum: Und der Anruf hat Sie überrascht?
zur Hausen: Ja, er hat mich wirklich überrascht. Ich habe letztes Jahr damit gerechnet, ein bisschen zumindest, weil ich aus dem Umfeld einige Zeichen bekommen hatte. Als ich am Tag der Bekanntgabe frühmorgens in mein Büro hier im Krebsforschungszentrum fuhr und im Radio hörte, dass heute der Preisträger genannt wird, habe ich schon mit einer gewissen Spannung daran gedacht. Im Lauf des Morgens habe ich es dann jedoch wieder vergessen. Ich weiß auch nicht, irgendwie hatte ich anderes zu tun.
Spektrum: Und dann klingelte das Telefon.
zur Hausen: Ja, um 10.45 Uhr, als ich hier am Schreibtisch saß. Ich habe den Hörer abgenommen und hörte eine Stimme mit schwedischem Akzent. Man hat mir zum Preis gratuliert und einige Einzelheiten mitgeteilt.
Spektrum: Zum Thema "Wie verhalte ich mich, wenn ich den Nobelpreis bekomme"?
zur Hausen: Ja. Man bat mich beispielsweise, noch 45 Minuten Stillschweigen zu bewahren, bis die offizielle Bekanntgabe erfolgt sei. Ich muss allerdings gestehen, ich habe das nicht eingehalten und gleich meine Frau angerufen. Sie saß gerade im Flugzeug ...
Prof. Dr. Harald zur Hausen: Gut. Sehr gut. Vielleicht ein wenig müde.
Spektrum: Hat sich seit vergangener Woche viel für Sie verändert?
zur Hausen: Doch, einiges. In jedem Fall ist mein Zeitplan komplett durcheinandergeraten. Ich habe tagelang Interviews gegeben, Telefonate geführt, und ich bin unentwegt gefilmt und fotografiert worden. Ich wünschte mir oft, ich wäre Gerhard Schröder und könnte wie er so schön auf Kommando in die Kameras lächeln. Aber so langsam lerne ich das auch. Im Augenblick stehe ich vor der großen Schwierigkeit, die mir vorliegende Korrespondenz auch nur einigermaßen angemessen zu erledigen.
Spektrum: Was hätten Sie getan, wenn der Anruf aus Stockholm nicht gekommen wäre?
zur Hausen: Normal weitergearbeitet. Ich habe ja auch im Ruhestand immer noch die Möglichkeit, mich hier im Labor in der Tumorvirologie ein wenig zu betätigen. Zudem beschäftige ich mich intensiv mit dem "International Journal of Cancer", dessen Chefredakteur ich bin. Daran habe ich auch gesessen, als ich angerufen wurde.
Spektrum: Und der Anruf hat Sie überrascht?
zur Hausen: Ja, er hat mich wirklich überrascht. Ich habe letztes Jahr damit gerechnet, ein bisschen zumindest, weil ich aus dem Umfeld einige Zeichen bekommen hatte. Als ich am Tag der Bekanntgabe frühmorgens in mein Büro hier im Krebsforschungszentrum fuhr und im Radio hörte, dass heute der Preisträger genannt wird, habe ich schon mit einer gewissen Spannung daran gedacht. Im Lauf des Morgens habe ich es dann jedoch wieder vergessen. Ich weiß auch nicht, irgendwie hatte ich anderes zu tun.
Spektrum: Und dann klingelte das Telefon.
zur Hausen: Ja, um 10.45 Uhr, als ich hier am Schreibtisch saß. Ich habe den Hörer abgenommen und hörte eine Stimme mit schwedischem Akzent. Man hat mir zum Preis gratuliert und einige Einzelheiten mitgeteilt.
Spektrum: Zum Thema "Wie verhalte ich mich, wenn ich den Nobelpreis bekomme"?
zur Hausen: Ja. Man bat mich beispielsweise, noch 45 Minuten Stillschweigen zu bewahren, bis die offizielle Bekanntgabe erfolgt sei. Ich muss allerdings gestehen, ich habe das nicht eingehalten und gleich meine Frau angerufen. Sie saß gerade im Flugzeug ...
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