Teilchenphysik: Den Multiquarks auf der Spur
Anfang der 1960er Jahre standen Physiker vor einem Problem: Seit den 1950er Jahren hatten sie in Kollisionsexperimenten zahlreiche neue Teilchen entdeckt, für die eine systematische Einordnung fehlte. Der zunächst sehr unübersichtliche "Teilchenzoo" ließ sich allerdings mit Hilfe mathematischer Methoden aus der Gruppentheorie ordnen. Dies legte die Vermutung nahe, dass die bis dahin bekannten Partikel meist nicht wie bisher geglaubt elementar waren, sondern sich aus einer kleinen Anzahl von Grundbausteinen zusammensetzten.
Im Jahr 1964 entwickelten dann zwei US-amerikanische Theoretiker unabhängig voneinander das Quark-Modell, wonach etwa Proton und Neutron (siehe "Multiquarks im Experiment") aus drei – zunächst hypothetischen – punktförmigen Teilchen aufgebaut wären. Der eine der beiden Forscher war Murray Gell-Mann vom California Institute of Technology; er erhielt 1969 den Physiknobelpreis für seine "Beiträge und Entdeckungen betreffend der Klassifizierung der Elementarteilchen und deren Wechselwirkungen". Die deutlich ausführlicheren Arbeiten seines Kollegen George Zweig kursierten zwar als "CERN Reports", waren aber nach Intervention des damaligen Theoriedirektors am CERN nicht regulär in einer wissenschaftlichen Zeitschrift erschienen. ...
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