Landwirtschaft: Den Steppenläufern geht es an den Kragen
Sie wurden zur Standardkulisse von Wildwestfilmen: vertrocknete Gewächse, die im Wind durch staubige Straßen und einsame Gegenden rollen. Diese Steppenläufer, auf Englisch "tumbleweed" genannt, sind in den USA eine große Plage. Sie verbreiten sich unkontrolliert, trocknen die Böden aus, verstopfen Gullys und Kanäle, bleiben massenhaft an Zäunen und in Getreidefeldern hängen.
Wie die Branchenzeitschrift "Western Farm Press" und das Fachmagazin "Science" berichten, plant das US-Landwirtschaftsministerium, die Pflanzen auszurotten. Zwei Virenstämme, die aus Russland und Ungarn importiert wurden, sollen den Gewächsen den Garaus machen. Die Viren seien an dutzenden Pflanzenarten auf ihre Spezifität getestet worden, und derzeit ersuche das Ministerium um Erlaubnis, sie freizusetzen.
Einer der bekanntesten Steppenläufer ist das Ruthenische Salzkraut (Kali tragus). Vermeintlich typisch Wildwest, stammt es eigentlich aus Europa und Asien, von wo es in den 1870er Jahren nach Nordamerika eingeschleppt wurde. Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet von Kali tragus kursieren natürliche Viren, die auf die Pflanzen spezialisiert sind. Aus entsprechend befallenen Gewächsen haben Forscher die Viren extrahiert, die jetzt freigesetzt werden sollen.
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