Springers Einwürfe: Denken heißt Zweifeln
Einmal kam meine Tochter verwirrt aus der Schule. In Religion waren Glaubenssätze durchgenommen worden, und der Lehrer hatte eingeräumt, dass Kirchenglaube und Wissenschaft in Konflikt geraten können. Dabei hatte er jedoch Religion und Naturforschung auf eine Stufe gestellt, indem er behauptete, auch Wissenschaft beruhe auf Glauben. Ein Physiker vertraue auf das Gesetz der Schwerkraft, wie ein Christ an Gott glaube. Meine Tochter hatte an dieser Gleichsetzung Zweifel geäußert, war damit aber schlecht angekommen.
In der Tat erheben Naturwissenschaftler und Theologen gleichermaßen den Anspruch auf Wahrheit. Mithin stellt sich die Frage: Gibt es überhaupt einen spezifischen Unterschied zwischen Religiosität und wissenschaftlicher Methodik – oder sind das bloß unterschiedliche, aber gleichwertige Arten, sich die Welt zurechtzulegen? Wie vertragen sich Glaube und logisches Denken...
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