Medizintechnik: Der Computer als OP-Assistent
Stellen Sie sich vor, Sie müssten mit bloßem Auge schätzen, wie groß der Winkel (alpha) oder die Entfernung zwischen den Punkten A und B ausfallen (siehe Abbildung »Augenmass«). Wahrscheinlich gelingt Ihnen das recht gut und Sie liegen nur um ein paar Winkelgrad und wenige Millimeter neben den wahren Werten von 28° und 6,5 Zentimeter. Müssten Sie diese Schätzung aber in einem Operationssaal vornehmen und hätten es dabei mit einer Struktur zu tun, die im Körperinnern liegt und von Muskeln, Sehnen, Knochen und Bindegewebe bedeckt sowie durchblutet ist, wäre die Aufgabe ungleich schwerer.
Weltweit stehen orthopädische Chirurginnen und Chirurgen täglich vor einer solchen Herausforderung, wenn sie verschlissene Gelenke ersetzen. Denn die dabei implantierten künstlichen Gelenke sollen nach dem Eingriff gut beweglich sein und sich möglichst optimal in den Organismus einpassen, ohne dass übermäßige Belastungskräfte auf sie wirken. Zugleich sollen sie den individuellen Körpermerkmalen des jeweiligen Patienten, etwa seiner Beinlänge oder den Gegebenheiten seines Muskelapparats, möglichst präzise entsprechen. Nur so lässt sich ein dauerhaft zufrieden stellendes Ergebnis des Eingriffs sowie eine lange Haltbarkeit des Implantats erreichen. Hightech-Operationsmethoden wie Navigation und Robotik helfen heute orthopädischen Chirurgen, die Erfolgsquote beim Einsetzen künstlicher Knie- und Hüftgelenke zu verbessern …
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