Springers Einwürfe: Der Erde wird das Wasser knapp
Bei der aktuellen Suche nach Planeten, die um fremde Sterne kreisen, ist stets die erste Frage: Existiert auf den fernen Welten ein lebensfreundliches Milieu? Mit anderen Worten: Kann es dort flüssiges Wasser geben?
Ohne Wasser erst recht keine Zivilisation. Frühe Großreiche der Menschheitsgeschichte beruhten auf umfangreichen Bewässerungssystemen, die Flüsse regulierten, um mit dem Leben spendenden Nass die Ernährung gewaltiger Menschenmassen zu gewährleisten. Die Oberflächengewässer schienen unerschöpflich zu sein, sie erneuerten sich im Kreislauf von Verdunstung und Niederschlag.
Doch längst kommt die globale Landwirtschaft mit der Bewässerung durch Flüsse und Seen nicht mehr aus. Sie ist gezwungen, unterirdische Wasserschichten zu nutzen – nicht nur hier und da durch Brunnenbohren, sondern in ganz großem Stil. Das Problem dabei ist: Die unterirdischen Ozeane sind kein nachhaltiges Gut; sie erschöpfen sich durch Abpumpen mit der Zeit.
Erstmals hat eine Forschergruppe nun den Zusammenhang zwischen weltweitem Nahrungsmittelhandel und globaler Grundwassernutzung genauer untersucht. Das internationale Team aus Ökologen, Systemanalytikern und Klimatologen um die junge Umweltforscherin Carole Dalin vom University College London benutzte dafür den Begriff des "virtuellen Wasserhandels". Damit ist gemeint, dass beispielsweise ein Land mit trockenem Klima, das Nahrungsmittel importiert, seine knappen Wasserressourcen schont, indem es quasi – virtuell – das Wasser einkauft, welches das Exportland für seine Nahrungsmittelproduktion aufgewendet hat (Nature 543, S. 700–704, 2017) ...
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