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Emotionen: Der Gänsehaut-Faktor

Bei manchen Musikstücken stellt sich unwillkürlich ein wohliges Kribbeln ein. Doch was genau kennzeichnet Kompositionen, die derart intensive Gefühls­regungen auslösen?
Karfreitagabend, Chorkonzert im Freiburger Münster. Auf dem Programm steht die »Matthäuspassion« von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750). In einer anrührenden Szene kurz nach dem Verhör durch die Hohen Priester führt Pilatus Jesus der Menge vor und fragt: »Welchen wollet ihr, dass ich Euch losgebe? Barrabam, oder Jesum, von dem gesagt wird, er sei Christus?« Der folgende Aufschrei »Barrabam!« der Volksmenge geht durch Mark und Bein. Bach verwandte hier einen plötzlichen, sehr lauten und unerwartet dissonanten Akkord von Chor und Orchester – geradezu einen musi­kalischen Schlag ins Gesicht. Selbst abgebrühten modernen Hörern läuft es da kalt den Rücken hinunter. Musizieren und Musik hören stellen laut Umfragen die wichtigste Freizeitbeschäftigung der Deutschen dar. Woher diese Vorliebe stammt, ist bislang wenig erforscht, doch nehmen Psychologen an, dass der besondere Reiz von Melodien und Harmonien vor allem in ihrer Fähigkeit liegt, intensive Emotionen in uns auszulösen – etwa ein solches Gänsehautgefühl wie bei der Matthäuspassion ...

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Spektrum Kompakt – Empathie und Mitgefühl

Die Gefühle anderer nachzuempfinden, ist wichtig im sozialen Miteinander – ob man sich nun über den Erfolg einer Freundin freut oder als Gemeinschaft in Krisenzeiten zusammenhält. Empathie ist aber kein rein menschliches Phänomen und kann sogar ungesund sein, wenn sie in People Pleasing umschlägt.

Gehirn&Geist – Licht - Wie es unser Denken beflügelt

Wenn die dunkle Jahreszeit beginnt, machen wir es uns gern mit Lichterketten und Kerzen gemütlich. Dabei hellt Licht nicht nur die Stimmung auf: Dank seines Einflusses auf die Hirnfunktion kann das Denken profitieren. Daneben berichten wir, wie Einzelkinder wirklich sind, oder wie Blase und Gehirn beim Urinieren zusammenarbeiten und was es mit dem Harndrang auf sich hat. Unser Artikel über Sigmund Freund widmet sich der unrühmlichen Geschichte der Psychologie und Psychotherapie unterm Hakenkreuz. Im Interview gibt die Psychologin Gilda Giebel Einblicke in den Alltag in der Sicherungsverwahrung. Sie behandelte dort als systemische Therapeutin die brutalsten Männer Deutschlands.

Spektrum - Die Woche – Wie Psychopharmaka das Gehirn verändern

Wie wirken Antidepressiva, Neuroleptika und Psychostimulanzien auf das Gehirn? Psychopharmaka bringen schnelle Linderung bei psychischen Störungen, doch die langfristigen Folgen auf unser Denkorgan sind noch nicht ausreichend erforscht. Außerdem: Süßwasser unter dem Meer. Ein Weg aus der Wassernot?

  • Infos
Nebenstehend finden Sie Links für Hörbeispiele der im Text erwähnten Musik.


Literaturtipps:

Altenmüller, E., Kopiez, R.: Schauer und Tränen: zur Neurobiologie der durch Musik ausgelösten Emotionen. In: C. Bullerjahn et al. (Hg.) Musik: gehört, gesehen und erlebt. Hannover: Verlag der Hochschule für Musik und Theater Hannover, 2005, S. 159-180.

Blood, A., Zatorre, R.:Intensely Pleasurable Responses to Music Correlate with Activity in Brain Regions Implicated in Reward and Emotion. In: Proceedings of the National Academy of Science, 98(20), 2001, S. 11818-11823.

Panksepp, J.: The Emotional Sources of »Chills« Induced by Music. In: Music Perception 13, 1995, S. 171-207.

Panksepp, J., Bernatzki, G.:Emotional Sounds and the Brain: the Neuro-Affective Foundations of Musical Appreciation. In: Behavioural Processes 60(2), 2002, S. 133-155.

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