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Raumfahrt: Der letzte Countdown

Nach 30 Jahren und 135 Flügen ging im Juli 2011 die Ära der wiederverwendbaren Raumfähren zu Ende. An den NASA-Standorten im Süden der USA herrscht nun eine eher düstere Atmosphäre, da ein Großteil der am Spaceshuttle-Programm beteiligten Mitarbeiter entlassen wird. Hier ein Stimmungsbild.
Letzter Start der Atlantis
Commander Chris Ferguson und seine Crew donnern in der Raumfähre Atlantis in den Himmel über Florida, und die Dinge laufen schlecht. Sehr schlecht sogar: In der Kabine hat sich ein Leck gebildet und die Luft entweicht, eines der redundanten Stromnetze hat sich verabschiedet, in einem der drei Triebwerke lässt sich der Schub nicht mehr regeln, und ein weiterer Motor ist eben ausgefallen. Der Kühlkreislauf hat seinen Geist aufgegeben und im rechten Triebwerk, das eben noch als einziges einwandfrei funktionierte, kommt es nun zu einem Heliumleck. Der Brennkammerdruck ist labil. Chris Ferguson und sein Pilot Doug Hurley führen einen verbissenen Kampf gegen die sich anbahnende Katastrophe. Eines ist klar: Sie müssen die Mission abbrechen. Doch werden sie überleben?



Die Atlantis bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 16 000 Kilometern pro Stunde in einer Höhe von 100 Kilometern und 300 Kilometer nordöstlich des Kennedy Space Centre. Das ist zu schnell, zu hoch und zu weit weg, um umzukehren und wieder in Florida zu landen. Ferguson muss eine schnelle Entscheidung treffen, und sie fällt zugunsten eines Abort once-around. Wenn jetzt kein weiterer Defekt mehr auftritt, dann reicht die Energie für 90 Prozent einer einzelnen Erdumkreisung und einer anschließenden Landung in Kalifornien, gut 100 Minuten nach dem Start. Die Atmosphäre im Missionskontrollraum in Houston ist angespannt, aber dennoch ruhig. Der Kurs des Shuttles ist dort auf einem Bildschirm mit roten Punkten markiert. Den Astronauten verbleiben nur noch Sekunden, um ihre Flugbahn anzupassen. Wenn sie jetzt einen Fehler machen, sind sie verloren…

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