Titelthema: Der Untergang der Götter: Der letzte Sohn der Götter
Kaiser Julian wollte im 4. Jahrhundert das Rad der Zeit zurückdrehen und den Glauben an die alten griechisch-römischen Götter wiederbeleben. Vergeblich
Gegen Mitternacht trank der Kaiser einen Becher Wasser, schloss die Augen und starb. Seine letzten Worte legten ihm später christliche Chronisten in den Mund. Mit dem Seufzer "Tandem vicisti Galilaee", so die gottgefällige Legende, soll er sein Leben ausgehaucht haben: "Endlich hast du gesiegt, Galiläer." Gemeint war Jesus von Nazareth. Es war der 26. Juni 363, und es geschah in der Nähe der Stadt Maranga am Tigris im heutigen Irak. An diesem Tag begann mit dem Tod des römischen Herrschers auch der endgültige Untergang der alten Götter. Denn Julian, der nur 32 Jahre zuvor in Konstantinopel das Licht der Welt erblickt hatte und christlich erzogen worden war, hatte als letzter Kaiser Stellung gegen das Christentum bezogen und versucht, die alten Kulte wiederzubeleben – vergeblich.
Als Flavius Claudius Julianus im Frühsommer 331 geboren wurde, waren bereits drei Jahrhunderte seit dem Kreuzestod Jesu vergangen – und die Anhänger des Nazareners hatten sich mittlerweile im Imperium Romanum recht breit gemacht. Gewiss, die Christen hatten schlimme Zeiten erlebt, waren Opfer brutaler Verfolgungen gewesen, und so mancher betagte Zeitgenosse mochte sich noch der massiven Übergriffe unter den Cäsaren Diokletian (284 – 305) und Galerius (305 – 311) erinnern. Unterdessen war jedoch eine neue Ära angebrochen. Auf dem Thron saß nun Julians Onkel Konstantin der Große – und bereits seit sieben Jahren war er obendrein Alleinherrscher ohne lästige Mitregenten oder Konkurrenten. Zudem hatte dieser Sohn der frommen Kaiserin Helena den Christen in den letzten zwei Jahrzehnten nach und nach immer weiter reichende Freiheiten und Vorrechte zugestanden, ja, sie schließlich sogar in die innersten Zirkel der Macht berufen. Doch obwohl sich das Christentum mit seinem Anspruch, die allein selig machende Wahrheit zu kennen, immer weiter ausbreitete, war das geistige Klima halbwegs tolerant. Es gab noch zahlreiche Anhänger der alten, griechisch-römischen Götter und auch die verschiedenen orientalischen Mysterienkulte, die sich im Lauf der Kaiserzeit im Imperium verbreitet hatten, genossen weiterhin die Verehrung der Gläubigen.
Als Flavius Claudius Julianus im Frühsommer 331 geboren wurde, waren bereits drei Jahrhunderte seit dem Kreuzestod Jesu vergangen – und die Anhänger des Nazareners hatten sich mittlerweile im Imperium Romanum recht breit gemacht. Gewiss, die Christen hatten schlimme Zeiten erlebt, waren Opfer brutaler Verfolgungen gewesen, und so mancher betagte Zeitgenosse mochte sich noch der massiven Übergriffe unter den Cäsaren Diokletian (284 – 305) und Galerius (305 – 311) erinnern. Unterdessen war jedoch eine neue Ära angebrochen. Auf dem Thron saß nun Julians Onkel Konstantin der Große – und bereits seit sieben Jahren war er obendrein Alleinherrscher ohne lästige Mitregenten oder Konkurrenten. Zudem hatte dieser Sohn der frommen Kaiserin Helena den Christen in den letzten zwei Jahrzehnten nach und nach immer weiter reichende Freiheiten und Vorrechte zugestanden, ja, sie schließlich sogar in die innersten Zirkel der Macht berufen. Doch obwohl sich das Christentum mit seinem Anspruch, die allein selig machende Wahrheit zu kennen, immer weiter ausbreitete, war das geistige Klima halbwegs tolerant. Es gab noch zahlreiche Anhänger der alten, griechisch-römischen Götter und auch die verschiedenen orientalischen Mysterienkulte, die sich im Lauf der Kaiserzeit im Imperium verbreitet hatten, genossen weiterhin die Verehrung der Gläubigen.
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