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Paläoarchäologie: Frühe Spuren vom Homo sapiens in Australien

Der moderne Mensch erschien auf dem Süd­kontinent eher als gedacht. Hatte er dort am Aussterben großer Tiere Schuld?
In den tiefsten Kulturschichten von Madjedbebe hinterließen Vertreter von Homo sapiens unzählige für die damalige Zeit hochmoderne Steingeräte. Sie benutzten zum Beispiel Mahlsteine und fertigten Beile und verschiedenste Klingen, verwendeten aber auch Ockerkreiden.

Die Verbreitungsgeschichte des Homo sapiens von Afrika her über die Welt birgt noch viele Fragen. Wann erreichte er zum Beispiel die fernen Kontinente? Und mit welchen Hilfsmitteln konnte er nach Australien übersetzen, das stets eine hunderte Kilometer breite Meeresstraße von Indonesien trennte? Australische Forscher präsentierten nun neue Daten zur frühen Besiedlung des abgelegenen Erdteils. Diesen Messungen zufolge lebte der moderne Mensch in Nordaustralien schon vor 65 000 Jahren.

Nach der vorherrschenden Ansicht drang vor zirka 70 000 Jah­ren eine Gruppe anatomisch moderner Menschen nach Asien vor, die vermutlich den Weg über den Sinai genommen hatte und in die Wüste Negev gelangt war. Diese Migration weit nach Osten gilt als Teil der folgenreichsten Ausbreitung unserer Spezies. Denn Nachfolger der frühen afrikanischen Auswanderer kamen bis nach Europa, Ostasien, Australien und Amerika und besiedelten schließlich sogar zuvor menschenleere Inseln wie Madagaskar und Neuseeland ...

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  • Quellen

Clarkson, C. et al.: Human Occupation of Northern Australia by 65 000 Years Ago. In: Nature 547, S. 306-310, 2017

Hamm, G. et al.: Cultural Innovation and Megafauna Interaction in the Early Settlement of Arid Australia. In: Nature 539, 280-283, 2016

Malaspinas, A.-S. et al.: A Genomic History of Aboriginal Australia. In: Nature 538, 207–214, 2016

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