Solarforschung: Der Sonnensimulator Synlight
Unter tropischen Pflanzen, im Palmengarten des Jülicher Technologiezentrums, nahmen Wissenschaftler des DLR-Instituts für Solarforschung zahlreiche Glückwünsche entgegen, und der Jülicher Bürgermeister überreichte als Geschenk Sonnenmilch mit Schutzfaktor 50. So ging am 23. März 2017 unter dem rheinischen Himmel ein neuer Fixstern auf: Synlight, nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) die größte künstliche Sonne der Welt. Den Hochflussdichte-Sonnensimulator weihten die Ehrengäste ein, indem sie nacheinander die Lampen der neuen Anlage zündeten. Fasziniert beobachteten sie daraufhin auf der Leinwand, wie die gebündelte Lichtkraft ein großes Loch in eine dicke Aluminiumplatte schmolz. Innerhalb weniger Minuten fing das Metall an der Vorderseite an zu brodeln, dann flossen dicke Tropfen geschmolzenen Aluminiums die Platte hinab, und schließlich tat sich an der Rückseite ein Loch auf. Der Durchbruch war das Zeichen für die DLR-Crew, den Sonnensimulator abzuschalten. Einige Lampen glühten noch in kräftigem Orange nach, als alle in die Versuchskammer strömten, um aus sicherer Entfernung die kunstvoll zerstörte Platte zu begutachten.
Für die DLR-Forscher ist die Anlage in Jülich ein wichtiger Meilenstein für die Umsetzung der Energiewende. Die Technik der Hochflussdichte-Sonnensimulatoren ist zwar einigermaßen verbreitet, doch operieren die meisten Geräte mit einstelligen Kilowatt-Leistungen. Größere, die 10 bis 20 Kilowatt bringen, gibt es nur gut zehn Stück weltweit. Die meisten gehören zu Universitäten, und am Zürcher Paul-Scherrer-Institut sticht ein einzelner mit 50 Kilowatt Leistung heraus. Der Neue, Synlight, bringt es auf bis zu 300 Kilowatt – und übertrifft damit die Leistung aller bisherigen Großgeräte zwischen Zürich und Australien zusammen. ...
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