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Der Stern, der zweimal starb


Sterne leben von der Verschmelzung leichter Atomkerne und sterben, wenn ihr Brennmaterial zur Neige geht. Im „Greisenalter“ blähen sie sich zu einem so genannten Roten Riesen auf und stoßen dabei ihre äußere Hülle aus Wasserstoff ab, bevor ihr Kern kollabiert. Die Hülle verbleibt als Planetarischer Nebel um die Reste des Kerns. Stefan Kimeswenger und Josef Koller von der Universität Innsbruck entdeckten jetzt einen Vertreter einer Klasse von Sternen, die diesen letzten Teil ihres Lebenszyklus ein zweites Mal durchlaufen, bevor sie endgültig zusammenbrechen. Mit aufwendigen Analysen des vom Infrarotsatelliten Iso (Infrared Space Observatory) aufgezeichneten Datenmaterials gelang es den Physikern, dem seltenen Phänomen auf die Spur zu kommen. Vor etwa 4000 Jahren stieß der Stern zum ersten Mal seinen Mantel ab, aus dem sich der Nebel Abell 58 im Sternbild Adler entwickelte. Aufgrund von Anomalien im Infrarotspektrum kommen die Innsbru-cker Forscher zu dem Schluss, dass im Inneren danach erneut Verschmelzungsprozesse mit Helium als Brennmaterial einsetzten und er sich noch einmal zu einem Roten Riesen entwickelte. Ende des Jahres 1919 blitzte das Objekt schließlich ein zweites Mal auf und entledigte sich damit einer weiteren Hülle, deren Staubwolke jetzt in dem alten Planetarischen Nebel erkennbar wird. Sie besteht aus Produkten des Heliumbrennens wie Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff.


Aus: Spektrum der Wissenschaft 4 / 2000, Seite 11
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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