Schlichting!: Hüpf, Steinchen, hüpf!
Kinder und Erwachsene haben gleichermaßen Spaß daran, glatte Steine über ein ruhiges Gewässer springen zu lassen. Titschen, Plätteln, Schiefern oder ganz einfach Steinehüpfen sind nur einige der Ausdrücke, mit denen dieses Spiel mit der einfachen Regel, den Stein möglichst oft aufsetzen zu lassen, je nach Region bezeichnet wird. Dass die Wurfobjekte unter gewissen Bedingungen nicht gleich untergehen, ist mindestens seit der Antike bekannt.
Heute gibt es sogar Wettbewerbe, in denen wie bei anderen sportlichen Aktivitäten Bestmarken angestrebt werden. Den Weltrekord stellte 2013 Kurt Steiner mit 88 Sprüngen auf. Dabei überbrückte er eine Distanz von fast 100 Metern. Für jemanden, der es mit Mühe auf einige wenige Hopser bringt, klingt das bewundernswert und ernüchternd zugleich.
Dass man solche Tricks ausgerechnet mit Steinen versucht, die eigentlich dafür bekannt sind, wegen ihrer großen Dichte unterzugehen, hat vor allem schlicht damit zu tun, dass sie sehr häufig am Rand von Gewässern zu finden sind und so förmlich dazu herausfordern, hineingeschleudert zu werden. Außerdem erfüllen Kiesel eine weitere wichtige Bedingung: Das Wurfobjekt muss möglichst glatt und rund sein. Am Ufer liegen die Steine oft bereits geschliffen herum, nachdem die Flüsse sie auf dem Weg ins Tal lange aneinandergerieben haben. Wenn die mitgeschwemmten Felsbrocken dann auch noch aus dünnen Sedimentgesteinsschichten stammen, dominieren flache Kiesel – perfekt zum Titschen. ...
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