Paläontologie: Der Untergang der Höhlenbären
Als der moderne Mensch vor 40 000 Jahren nach Europa kam, lagen weite Bereiche des Kontinents unter Eismassen begraben. In Südfrankreich reichten die Alpengletscher damals bis ins Gebiet von Lyon. Viele der großen eiszeitlichen Tierarten sind heute ausgestorben. Manche von ihnen gab es noch, als diese Kaltzeit vor gut 11 000 Jahren zu Ende ging. Die letzten Mammuts etwa lebten im Norden Sibiriens noch ein paar tausend Jahre lang. Auerochsen, von denen die Hausrinder abstammen, kamen hier zu Lande sogar noch im Mittelalter vor: Der letzte Ur verstarb im frühen 17. Jahrhundert in Osteuropa. Aber andere große Säugetiere verschwanden schon während oder vor dem Ende der letzten Vereisung – ebenfalls die Höhlenhyäne und der Höhlenbär.
Wohl jeder hat schon von dem riesigen Bären namens Ursus spelaeus (nach griechisch spelaion: "Höhle") gehört, hat vielleicht eine der auch in Deutschland und im Alpengebiet zahlreichen "Bärenhöhlen" besucht, eines seiner Skelette oder eine Nachbildung der Kolosse bestaunt. Wegen der großen Knochen sprach der Volksmund früher gern von Drachenhöhlen. Das spektakulärste, für Wissenschaftler wohl bisher aufschlussreichste solche Naturmuseum dürfte die erst 1994 entdeckte Grotte Chauvet im Tal der Ardèche in Südfrankreich darstellen, deren zahlreiche steinzeitliche Felsmalereien Aufsehen erregten. Prähistorische Künstler haben das Tier dort vor 30 000 Jahren an die Wände und Decken gezeichnet...
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