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Neuroplastizität: Der Weg aus der Depression

Das Gehirn eines depressiven Menschen kann sich nicht mehr ausreichend an die Umweltbedingungen anpassen. Antidepressiva ermöglichen, dass überhaupt wieder eine Veränderung eintreten kann. Ob diese in Richtung Genesung oder tiefer in die Krankheit hineingeht, hängt vom Umfeld der Betroffenen ab.
Eine Frau sitzt traurig auf dem Boden im Flur.

Nicht einen einzigen Satz hat er herausgebracht, nicht einmal gelächelt hat er. So schlimm ist seine Situation nun auch wieder nicht! Die Trennung und der Stress auf der Arbeit sind jetzt schon über ein halbes Jahr her. Wir sollten mal eine Zeit Abstand nehmen – vielleicht merkt er dann endlich, dass er sich mit dieser Tristesse nur weiter isoliert.« So könnte das Gespräch eines Ehepaars auf dem Heimweg von einer Überraschungsparty für den depressiven Freund ablaufen. Eine verständliche Reaktion – aber ist sie auch adäquat?

Laut einer systematischen Analyse der Global Burden of Disease Study von 2017 geraten jede fünfte Frau und jeder zehnte Mann mindestens einmal im Leben in eine depressive Episode. Trotz der Häufigkeit der Erkrankung ist das Wissen der meisten Mitmenschen über sie äußerst begrenzt. Wir wollen die Störung oft nicht wahrhaben und überhören eindeutige Äußerungen – vermutlich auch wegen unserer Unfähigkeit, mit den Erkrankten umzugehen. Wie verhält man sich also richtig in einer solchen Situation? Wie kann man den Betroffenen helfen, und welche Rolle spielen hierbei Antidepressiva? Möchte man eine Antwort auf diese Fragen finden, hilft es, sich zuerst einmal mit der Krankheitsursache auseinanderzusetzen.

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  • Infos

Alboni, S. et al.: Fluoxetine effects on molecular, cellular and behavioral endophenotypes of depression are driven by the living environment. Molecular Psychiatry 22, 2017

Casarotto, P. et al.: Antidepressant drugs act by directly binding to TRKB neurotrophin receptors. Cell 184, 2021

Chiarotti, F. et al.: Citalopram amplifies the influence of living conditions on mood in depressed patients enrolled in the STAR*D study. Translational Psychiatry 7, 2017

Kuhn, M. et al.: Indices of cortical plasticity after therapeutic sleep deprivation in patients with major depressive disorder. Journal of Affective Disorders 277, 2020

Normann, C. et al.: Long-term plasticity of visually evoked potentials in humans is altered in major depression. Biological Psychiatry 62, 2007

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