Welternährung: Die dritte "grüne Revolution"?
Das Buch mit dem apokalyptischen Untertitel beginnt mit einer bizarren Geschichte: Bei einem Fernseh- Fresswettbewerb im Frühling 2008 gelang es Sonya aus Bottrop, 167 Hähnchenflügel auf einen Sitz zu vertilgen. Bei Felix Prinz zu Löwenstein, Ökolandwirt und Vorstand des Bundes für Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), und seiner Familie löst das zunächst großes Gelächter aus – und plötzlich schlägt die Diskussion in die ernsthafte Frage um: Liegt denn der Hunger auf der Welt tatsächlich an einer unzureichenden Menge an Nahrungsmitteln?
Löwenstein ist zwar Agrarwissenschaftler und ehemaliger Entwicklungshelfer, kann aber die Frage auch nicht aus der hohlen Hand beantworten. Also recherchiert er, vergleicht Zahlen und befragt Experten. Ergebnis ist das vorliegende Werk, das sich stark an den von der Weltbank initiierten, 2008 veröffentlichten und heftig umstrittenen "Weltagrarbericht" anlehnt ("Agriculture at a Crossroads", siehe www.agassessment.org). Seine Schlussfolgerung: Der Versuch, immer höhere Erträge zu erzielen, wird das Problem der Welternährung grundsätzlich nicht lösen. Noch schlimmer: "Gehen wir den Weg der intensiven industriellen Landwirtschaft weiter, dann verheizen wir in einem letzten großen Strohfeuer all das, was künftigen Generationen als Lebensgrundlage dienen muss."...
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