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Spektrum-Interview: "Die Dunkle Energie gefährdet die Kultur der astronomischen Forschung"

In mehreren Großprojekten wollen Teilchenphysiker und Astronomen die Dunkle Energie vermessen. Simon White warnt seine Kollegen, dafür unbedacht den Arbeitsstil der Hochenergiephysik zu übernehmen.
Hubble
Auch wenn sie sich für die Teilchenphysik als bedeutsam erweisen kann, sprechen für die Existenz der Dunklen Energie allein astronomische Beobachtungen. Bisherigen Messungen zufolge könnte es sich um die kosmologische Konstante handeln, einen Term, den Albert Einstein 1917 in die Feldgleichungen seiner Allgemeinen Relativitätstheorie einfügte. Das schien ihm notwendig, um aus dieser Theorie ein statisches Weltmodell abzuleiten, was damals als selbstverständlich galt. Als Ende der 1920er Jahre die Expansion des Weltalls entdeckt wurde, bedauerte Einstein seinen Schritt. Andere Kandidaten sehen Theoretiker in Abwandlungen von Einsteins Theorie, gänzlich neuen Gravitationstheorien, höheren Raumdimensionen oder so genannten Skalarfeldern, die man als eine bislang unbekannte Teilchenart deuten kann.

Zu den geplanten Projekten gehört der Dark Energy Survey, der in 500 Nächten mit dem 4-Meter-Teleskop auf dem Cerro Tololo (Chile) unter anderem die Entfernungen von Tausenden von Supernovae und Millionen von Galaxien messen soll. Mehr als 100 Wissenschaftler aus 21 Instituten in den USA, Großbritannien, Spanien und Brasilien sind daran beteiligt. Auch neue Satelliten werden vorbereitet, darunter JDEM (Joint Dark Energy Mission), ein Unternehmen von Nasa und US-amerikanischem Energieministerium. Keines dieser Projekte kritisiert White direkt, er sorgt sich vielmehr um langfristige Entwicklungen der Forschungslandschaft.

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