Kosmologie: Die Dunkle Energie und ihre Feinde
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Während Materie und normale, materielle Energie sich im Verlauf der kosmischen Ausdehnung verdünnen, wächst die Dunkle Energie proportional zum expandierenden Volumen an; ihre Dichte bleibt also konstant. Diese Größe verhält sich wie eine Spannung des Raums, ähnlich einer elastischen Feder, welche die Ausdehnung des Kosmos unermüdlich vorantreibt.
Der Name "Dunkle Energie" deutet auf eine geheimnisvolle Substanz hin, obwohl zunächst ganz pragmatisch nichts anderes eingeführt wird als eine zusätzliche Bestimmungsgröße des kosmologischen Modells, die durch astronomische Messungen einen bestimmten Wert erhält. Schon Albert Einstein hatte eine solche Größe, von ihm "kosmologische Konstante" genannt, in die Modelle eingesetzt, die aus seiner Theorie hergeleitet werden können. Er wollte ein statisches Weltmodell beschreiben, denn um 1915 waren die meisten Astronomen davon überzeugt, der Kosmos sei einfach eine Ansammlung von Sternen – gleichförmig, unendlich und unveränderlich. Dazu musste die Gravitationsanziehung der Sterne durch eine abstoßende Kraft, eine Art kosmischer Antigravitation, ausgeglichen werden. Die kosmologische Konstante ergab bei geeigneter Wahl genau diese Abstoßung. Doch als der US-Astronom Edwin Hubble die Expansion des Galaxiensystems entdeckte und der russische Wissenschaftler Alexander Friedmann zeigte, dass einfache Lösungen der einsteinschen Gravitationstheorie ein dazu passendes Weltmodell liefern, verwarf Einstein seine ursprüngliche Idee und schlug vor, "die kosmologische Konstante gleich null zu setzen" ...
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