Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Röntgenstrahlung: Als die Welt durchsichtig wurde

Wilhelm Röntgen entdeckte durch Zufall eine unsichtbare Strahlung, die fast jede Art von Materie durchdringen kann. Damit revolutionierte er verschiedenste wissenschaftliche Bereiche, von der Physik bis hin zur Medizin, wo Röntgenuntersuchungen bis heute nicht wegzudenken sind.
Kathodenstrahlröhre zu Röntgens Zeiten

Ende des 19. Jahrhunderts hatte kaum jemand mehr einen wissenschaftlichen Durchbruch von Wilhelm Conrad Röntgen erwartet. Der Würzburger Physikprofessor galt unter seinen deutschen Kollegen zwar als begabter und gewissenhafter Experimentator, international war er aber ein unbeschriebenes Blatt. Zudem stand 1895 sein 50. Geburtstag an – die meisten Forscher machen ihre bedeutendsten Entdeckungen jedoch in jüngeren Jahren.

Röntgen verfügte auch schulisch gesehen nicht über die besten Voraussetzungen. Als seine Klasse 1863 einen Lehrer unvorteilhaft karikierte, regte dieser sich stark darüber auf, doch niemand wollte sich schuldig bekennen. Schließlich übernahm Röntgen die Verantwortung, um alle zu beruhigen – und wurde kurzerhand der Schule verwiesen. Ohne schulischen Abschluss konnte er nicht studieren und nahm deshalb als Gasthörer an Vorlesungen teil. Erst über Umwege gelang es ihm, in der Schweiz zu promovieren und anschließend an der Universität Würzburg zu arbeiten.

Am 8. November 1895 werkelte er dort wieder einmal allein in seinem Labor herum. Röntgen widmete sich einer so genannten Kathodenstrahlröhre, die ein eigentümliches Leuchten von sich gab. Solche Vakuumröhren, in denen Elektronen mit hoher elektrischer Spannung beschleunigt werden, waren erst wenige Jahre im Umlauf. Auf dieser Technik basierten später unter anderem Röhrenfernseher, die bis zum Einzug der Halbleitertechnik unzählige Wohnzimmer bevölkerten. Als Röntgen an diesen Geräten arbeitete, waren Elektronen als Elementarteilchen noch unbekannt, weshalb Wissenschaftler wie er untersuchten, was die Röhren zum Leuchten bringt.

An diesem Tag bemerkte der Physiker in seinem abgedunkelten Labor etwas Ungewöhnliches …

Kennen Sie schon …

Spektrum Geschichte – Aufrechter Gang

Unsere Vorfahren kletterten von den Bäumen und liefen allmählich auf zwei Beinen. Dieses Szenario war unter Fachleuten lange unstrittig. Doch inzwischen ist klar: So simpel lief es nicht ab, wie Fossilien und neue Grabungen an den berühmten 3,66 Millionen Jahre alten Fußspuren von Laetoli ergaben.

Spektrum - Die Woche – 75 Jahre Grundgesetz: »Ein Durchbruch in nur 13 Tagen«

75 Jahre Grundgesetz: Die Historikerin Uta Piereth im Interview über den Verfassungskonvent von Herrenchiemsee, auf dem die Basis für unser Grundgesetz gelegt wurde.

Spektrum Geschichte – Roms Ende

Als das Römische Reich zerfiel, brach Chaos über die Menschen herein. Was sie vor 1500 Jahren erlebten, lässt ein spätantikes Buch erahnen. Über die Ursachen des Untergangs sind sich Historiker uneins. Klar ist: Nicht ein Ereignis, sondern ein Geflecht von Geschehnissen brachte das Imperium zu Fall.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen

Röntgen, C. W.:On a new kind of rays. Science 3, 1896

Rosenbusch, G., de Knecht-van Eekelen, A.:Wilhelm Conrad Röntgen. Springer Biographies, 2019

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.