Aufmerksamkeit: Die Entdeckung der Supertasker
"Wenn ein Mann in der Lage ist, gleichzeitig ein Auto zu steuern und ein hübsches Mädchen zu küssen, dann widmet er dem Kuss einfach nicht die gebührende Aufmerksamkeit." Schon Albert Einstein, von dem dieses Zitat stammen soll, wusste offenbar: Unsere Aufmerksamkeit reicht meistens nicht aus, um mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Seit Jahren gilt auch unter Psychologen als ausgemacht, dass der Versuch, verschiedene Aufgaben zugleich zu bewältigen, die Leistung in jeder einzelnen Tätigkeit deutlich herabsetzt.
In den letzten zehn Jahren erforschten wir in unserem Labor an der University of Utah in Salt Lake City intensiv, welche Möglichkeiten das Multitasking bietet – und welchen Beschränkungen es unterliegt. Im Allgemeinen verschlechtert sich das Reaktionsvermögen von Menschen tatsächlich drastisch, sobald sie versuchen, sich auf mehrere Sachen gleichzeitig zu konzentrieren. Selbst einfache Handlungen wie auf einer Linie zu gehen und dabei ein Gedicht aufzusagen, stellen eine große Herausforderung für die Aufmerksamkeit dar.
Doch bei unseren Multitasking-Experimenten stellten wir überrascht fest: Ein kleiner Teil der Probanden konnte durchaus gut mit verschiedenen Aufgaben parallel jonglieren! Solche "Supertasker" vollführen kognitive Kunststücke, die wir zu Beginn unserer Forschungen nicht für möglich gehalten hätten. Zwingen uns diese Ausnahmetalente womöglich sogar dazu, alte Theorien über die Grenzen der menschlichen Aufmerksamkeit zu revidieren? ...
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