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Welt der Wissenschaft: GESCHICHTE DER ASTRONOMIE: Die Entdeckung des Orionnebels
Im November des Jahres 1610, vor genau 400 Jahren, entdeckte der französische Gelehrte Nicolas-Claude Fabri de Peiresc den heute so berühmten Nebel im Schwert des Orion per Teleskop – noch im gleichen Jahr, als dieses neuartige Instrument mit Galileo Galilei seinen Einzug in die Astronomie hielt. Jetzt zugängliche Handschriften von de Peiresc werfen ein neues Licht auf den Orionnebel.
Der Orionnebel zählt zu den bekanntesten astronomischen Objekten. Sein rötliches Leuchten sowie die bizarren Farbverläufe faszinieren. In seiner ganzen Pracht zeigt er sich aber nur auf fotografischen Aufnahmen (siehe Bild ganz rechts). Beim Blick durchs Teleskop ist davon weit weniger zu sehen. Seine Ausmaße sind aber so gewaltig, dass er trotz einer Distanz von rund 1400 Lichtjahren selbst dem bloßen Auge noch als Lichtfleck erscheint. Angesichts dessen mag es verwundern, dass der Große Orionnebel erst seit wenigen hundert Jahren bekannt ist. Astronomiegeschichtlich ist dies allerdings eine recht kurze Zeit. Im 18. Jahrhundert fand dieser Nebel im Schwert des Orion dann Eingang in die im Jahr 1774 veröffentlichte erste Fassung des von Charles Messier (1730 – 1817) veröffentlichten Katalogs, worin er die Nummer 42 erhielt. Daraus resultiert die heute sehr gebräuchliche Bezeichnung M 42. Die gängige Entdeckungsgeschichte scheint aber weniger gesichert als bisher angenommen, nachdem die handschriftlichen Notizen von Nicolas-Claude Fabri de Peiresc (1580 – 1637) in meiner Veröffentlichung in den »Annals of Science« im vergangenen Jahr erstmals vollständig zu lesen sind und in Übersetzung vorliegen. Die Aufzeichnungen des französischen Gelehrten werfen ein neues Licht auf die Beobachtungen und womöglich auch auf die Geschichte des Orionnebels selbst.
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