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Verhalten: Federvieh mit Köpfchen

Manche von ihnen gebrauchen Werkzeuge, andere können sich im Spiegel erkennen - Vögel sind zu beeindruckenden geistigen Leistungen in der Lage. Wie schaffen sie das trotz ihres winzigen Gehirns?
Als nächstes stand Gerti auf dem Experimentierplan. Nachdem meine Mitarbeiter und ich die Elster in meinem Labor an der Ruhr-Universität Bochum aus ihrem Käfig herausgenommen und ihren Kopf mit einem Tuch bedeckt hatten, befestigten wir auf ihren schwarzen Federn an der Kehle einen kleinen gelben Papiersticker. Dann setzten wir sie in einen anderen Käfig mit einem großen Spiegel. Wir ließen sie allein und gingen in einen benachbarten Raum, um sie über einen Monitor zu beobachten. Gerti schaute in den Spiegel und versuchte sofort, den Sticker loszuwerden, indem sie sich am Hals kratzte oder ihn auf dem Boden rieb. Nachdem sie erfolgreich den störenden Fleck beseitigt hatte, warf sie einen abschließenden Blick in den Spiegel und beruhigte sich wieder. Bei Menschenaffen gilt ein derartiges Verhalten als Beweis für Selbsterkennung. Bei einem Vogel hatte man so etwas noch nie zuvor beobachtet…

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  • Quellen
Güntürkün, O., Bugnyar, T.: Cognition without cortex. Trends in Cognitive Sciences 20, 2016 Jarvis, E. D. et al.: Avian brains and a new understanding of vertebrate brain evolution. Nature Reviews Neuroscience 6, 2005 Prior, H. et al.: Mirror-induced behavior in the magpie (Pica pica): evidence of self-recognition. PLoS Biology 6, 2008 Shanahan, M. et al.: Large-scale network organization in the avian forebrain: a connectivity matrix and theoretical analysis. Frontiers in Computational Neuroscience, 2013 Stacho, M. et al.: A cortex-like canonical circuit in the avian forebrain. Science 369, 2020
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