Die Flucht vor dem Todkranken
Angesichts miserabler Lebensumstände war der Tod im Mittelalter allgegenwärtig. Doch kaum ein Arzt wusste, wie er mit Sterbenden umgehen sollte. Wer ihnen dennoch beistand, konnte schnell der Habgier verdächtigt werden.
Wenn es ans Sterben ging, dann war unter den Heilkundigen des Mittelalters eine Weiterbehandlung prognostisch ungünstiger Fälle höchst umstritten. Einigen Ärzten galt sie als unethisch: Sie befürchteten nämlich, damit in den Verdacht der Habgier zu geraten, wenn sie bis zum Lebensende ihrer Patienten Honorare erhielten. Zudem war die Position des freiberuflich tätigen Arztes gefährdet. Das Sterben eines Patienten wurde leicht mit einer falschen Therapie in Verbindung gebracht. Dies konnte nicht nur der eigenen Reputation sowie der von Kollegen schaden, sondern den Heilkundigen in Bedrängnis, ja in Lebensgefahr bringen.
So wie im Fall von Gabriele Zerbi: Der berühmte Professor aus Padua wurde im Jahr 1504 an den Hof des türkischen Sultans gerufen, um diesen wegen einer akuten Erkrankung zu behandeln. Nach ersten Erfolgen reiste Zerbi reich belohnt wieder in Richtung Venedig, wurde aber, nachdem der Herrscher doch noch gestorben war, unterwegs aufgegriffen, gemeinsam mit seinem Sohn zwischen zwei Holzbretter gespannt – und zersägt.
So wie im Fall von Gabriele Zerbi: Der berühmte Professor aus Padua wurde im Jahr 1504 an den Hof des türkischen Sultans gerufen, um diesen wegen einer akuten Erkrankung zu behandeln. Nach ersten Erfolgen reiste Zerbi reich belohnt wieder in Richtung Venedig, wurde aber, nachdem der Herrscher doch noch gestorben war, unterwegs aufgegriffen, gemeinsam mit seinem Sohn zwischen zwei Holzbretter gespannt – und zersägt.
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