Primatenevolution: Die Geburt der Paarbeziehung
Neue Thesen zur Menschenevolution finden stets ein Medienecho, sei es über Fossilien oder Genomanalysen. Noch mehr dürfte aber interessieren, wie unsere Vorfahren einst lebten und miteinander umgingen. Nun gewannen drei Forscher der University of Oxford unerwartete Erkenntnisse über die Evolution der sozialen Strukturen bei Primaten (Nature 479, S. 219 – 222, 2011). Die Anthropologen Susanne Shultz, Christopher Opie und Quentin D. Atkinson liefern damit zugleich Hinweise auf den Ursprung der Paarungssysteme der Hominiden.
Über die Sozialstrukturen von heutigen Primatenarten ist bereits eine Menge bekannt: Es gibt nur wenige Spezies, darunter einige Lemuren, bei denen die erwachsenen Tiere zeitlebens weit gehend Einzelgänger bleiben und Artgenossen hauptsächlich zur Paarung treffen – sowie an den Grenzen ihrer Reviere, die sie mit lauten Rufen markieren. Die anderen Arten leben in kleineren oder größeren, oft festen Verbänden: Gorillagruppen etwa bestehen aus einem erwachsenen Männchen, mehreren Weibchen und deren Nachwuchs; Paviane treten in größeren Gruppen auf, denen jeweils mehrere bis viele Erwachsene beider Geschlechter angehören. Gibbons leben monogam in dauerhaften Paaren mit ihrem Nachwuchs...
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