Naturtherapie: Heilsames Eintauchen ins Grün
Es hat etwas Magisches, tief in den Wald hineinzuwandern. Der sanft geschwungene Weg entführt aus dem hektischen Alltag in angenehme Ruhe. Hoch aufragende Bäume grüßen feierlich. Die Atmosphäre ändert sich. Ich atme frische, saubere Luft, durchzogen vom würzigen Geruch feuchter Erde und Moos. Dann bemerke ich die kleinen Dinge, Pilzformationen an urigen Wurzeln, Waldkräuter mit kleinen Blüten, Vogelgezwitscher im Blätterdach, durch das hin und wieder Sonnenstrahlen brechen. Es ist erfrischend und zugleich herzerwärmend, der Natur so nahe zu sein. Nach einigen Stunden fühle ich mich wie neu geboren, als hätte jemand den Reset-Knopf gedrückt, und verlasse den Wald, gleichsam von innen heraus verjüngt. Vielleicht ist es Ihnen auch schon einmal so ergangen. Haben Sie sich dann gefragt, was da drinnen im Wald eigentlich mit Ihnen passiert ist?
Natur erleben, sich bewegen, die Zeit vergessen: Die meisten Menschen, ob Landei oder Stadtpflanze, hegen positive Erinnerungen an Waldaufenthalte, vor allem aus unbeschwerten Kindheitstagen. Seit einigen Jahren tragen die Erlebnisse einen klingenden Namen: »Waldbaden« – das Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes zur geistigen und körperlichen Erfrischung, ganz ohne Seife, Wasser oder Shampoo. Der Ursprung des Trends lässt sich nach Japan zurückverfolgen. Dort prägte das Ministerium für Land-, Forstwirtschaft und Fischerei in den 1980er Jahren den Begriff »Shinrin-Yoku«, was übersetzt Waldbaden bedeutet. Aber auch in Südkorea ist die Regeneration im Wald als »Sanlimyok« beliebt, und in China haben Qi-Gong-Übungen im Wald, genannt »Senlinyu«, eine jahrtausendealte Tradition …
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