Blick in die Forschung: Kurzberichte: Die Hülle des Sterns Gamma Persei
Mit 2,8 mag ist Gamma Persei im nördlichen Sternbild Perseus der zweithellste Bedeckungsveränderliche an unserem Himmel, aber erst im November 2019 wurde die zweite Verfinsterung beobachtet – dies geschieht nämlich nur alle 29 Jahre. Es ist auch der Grund dafür, dass die Veränderlichkeit von Gamma Persei bis zum Jahr 1990 unbemerkt blieb. Sie dauerte über eine Woche an, war im sichtbaren Licht 0,3 mag tief, und mit bloßem Auge zu erkennen. Das System besteht aus zwei Komponenten A und B: einem Riesenstern (A) sowie einem kleineren Begleiter (B). Zur Verfolgung der schwankenden Helligkeit und zum Erstellen einer Lichtkurve reicht heutzutage eine Digitalkamera aus, und so verfolgten nicht nur Astrophysiker, sondern auch Amateurastronomen das seltene Schauspiel in internationaler Zusammenarbeit.
Der mit 2,1 mag hellste bedeckungsveränderliche Stern an unserem Himmel ist Beta Persei, besser bekannt unter seinem Eigennamen Algol. In solchen Systemen kreisen zwei Sterne umeinander und verfinstern sich dabei von unserer Blickrichtung aus gesehen regelmäßig gegenseitig. Ein solcher Bedeckungsveränderlicher ist also kein physisch veränderlicher Stern wie zum Beispiel Delta Cephei oder Mira. Die meisten dieser »wirklich« Veränderlichen haben zwar gut sichtbare Lichtwechsel, sind aber bestenfalls 3 mag hell oder schwächer. Berücksichtigt man jedoch auch kleinere Leuchtkraftänderungen, dann zählen sogar einige sehr helle Sterne wie Beteigeuze zu den physischen Veränderlichen (siehe SuW 3/2020, S. 24) …
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