Kelten: Krieger mit Goldschmuck
»Zur Geradheit und Leidenschaft der Gallier aber gesellen sich Torheit, Prahlerei und Putzsucht. Denn sie tragen viel Gold, um den Hals nämlich Ketten, um die Arme und Handgelenke Armringe, und die Vornehmen tragen bunt gefärbte und goldbestickte Kleider.« So beschrieb der antike Geschichtsschreiber Strabon gegen Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. in seinem Werk »Geographica« die Eliten der keltischen Kultur.
Als Julius Cäsar zwischen 58 und 50 v. Chr. Gallien eroberte, beschrieb er die dort ansässigen Stämme in seinem berühmten Werk »De bello Gallico« zwar gleichfalls als ungehobelte und streitsüchtige Barbaren, gleichwohl zollte ihnen der Feldherr Respekt. Nackt sollen die Krieger in die Schlacht gezogen sein, da sie weder Wunden noch Tod scheuten. Die Anführer habe man an ihren »torques« erkannt (lateinisch für »das Gedrehte«): offenen, teilweise kordelartig gewundenen Halsreifen aus Gold.
Tatsächlich kam in Prunkgräbern in Südwestdeutschland, Ostfrankreich und Teilen der Schweiz üppiger Goldschmuck aus der ersten Phase der keltischen Kultur zum Vorschein, der Hallsteinzeit. Wegen der reichen Beigaben und der Nähe zu großen Siedlungen nannte man diese Grabanlagen bald Fürstengräber. Archäologen entdeckten darin oft auch vierrädrige Wagen, Trinkgeschirr aus Keramik, Bronze oder Eisen sowie aus der Mittelmeerwelt importierte Luxusgüter aus Koralle oder Elfenbein. Meistens war solcher Prunk Männern vorbehalten, seltene Ausnahmen jener Zeit sind der in den 1950er Jahren entdeckte Grabhügel der Fürstin von Vix in Burgund, deren Torques mediterrane Einflüsse zeigt , und das 2010 im Gräberfeld Bettelbühl in den Donauauen geborgene Grab zweier Frauen, alle aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. …
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