Monumente: Größe hat ihren Preis
Gigantisch sollte Babylon werden, mit einem Turm, dessen Spitze den Himmel berührte. Doch um die Hybris der Menschen zu bestrafen, ließ Gott selbst laut der Bibel das Projekt scheitern. Der Jesuit und Universalgelehrte Athanasius Kircher (1602-1680) wusste dafür noch eine "wissenschaftliche" Erklärung: Der Bau hätte sämtliche Ressourcen der Erde verschlungen, sein Schattenwurf sie zudem großteils unbewohnbar gemacht. Letztlich sei das Scheitern sogar ein großes Glück für die Menschheit gewesen: Einmal vollendet hätte der Turm wie ein gigantischer Hebel die Erdkugel gekippt – das Ende der Zivilisation! Doch nicht alle Kulturen sahen die Metropole am Euphrat so negativ. Im Altertum galt sie mit ihren gewaltigen Mauern und Befestigungswerken, Kanälen, Brücken und Torwerken, Palastanlagen und Heiligtümern vielmehr als eines der sieben Weltwunder.
Seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. siedelten Menschen in den Schwemmebenen von Euphrat und Tigris. Sie gründeten die ersten Städte, bauten Bewässerungssysteme und entwickelten um 3300 v. Chr. die Keilschrift, um die Wirtschaft der Stadtstaaten zu steuern. Aus diesen Anfängen entstanden die großen Zivilisationen des antiken Zweistromlands, etwa die Kulturen der Sumerer und Akkader. Sie schufen bedeutende Städte mit gewaltigen Bauwerken ...
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