Archäochemie: Die Kupferzeitfürstin von Sevilla
Von der ägyptischen Königin Hatschepsut bis zu Queen Victoria – es gibt genug historische Belege dafür, dass in der Vergangenheit auch Frauen die höchsten Ämter eines Landes bekleideten. Bei prähistorischen Kulturen, die keine Schriften hinterlassen haben, fällt es hingegen schwerer, die Existenz von Anführerinnen nachzuweisen. Als sicherstes Indiz galt lange Zeit, was Menschen ins Grab gegeben wurde. Lagen neben den Knochen massenweise kunstvolle Artefakte und darunter Waffen, dann war klar: Es war ein Mann und womöglich fürstliche Prominenz. Doch inzwischen gibt es bessere Methoden, um das Geschlecht menschlicher Überreste zu bestimmen – vor allem, wenn Knochen für anatomische oder genetische Analysen zu stark zerfallen sind.
Mit Hilfe einer solchen Methode wurde nun aus einem Mann, den seine Gemeinschaft vor rund 5000 Jahren mit dem größten materiellen Pomp begraben hatte, eine Frau. Wie die Funde nahelegen, war die Verstorbene offenbar gesellschaftlich hochgestellt. Und sie war vielleicht nicht die einzige Frau, die in jener Gemeinschaft der iberischen Kupferzeit eine führende Rolle übernommen hatte …
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