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Die Mathematik der Wahrsager von Madagaskar

Aus einer zufälligen Anordnung von Körnern errechnen die Zukunftsdeuter das Schicksal des Ratsuchenden mit bemerkenswerten algebraischen Verfahren.
Tokan-Tsikidy
Wahrsager in ganz Madagaskar verwenden eine Methode namens Sikidy. Ihre Prinzipien sind der arabischen Geomantie ("Weissagung aus der Erde") entliehen, die sich zusammen mit dem Islam in Afrika ausgebreitet hat. In der westlichen Welt wurde diese Kunst ab dem 12. Jahrhundert durch lateinische Texte bekannt, so zum Beispiel die Abhandlung "Ars geomancie" von Hugues de Santalla. Die Madagassen haben sich diese Art der Wahrsagerei in besonderem Maße zu Eigen gemacht: Überall auf der Insel folgt man – mit geringen regionalen Unterschieden – den gleichen Konstruktionsregeln. Und da die Madagassen für alle Dinge des täglichen Lebens traditionelle Wahrsager zu Rate ziehen, findet man diese in jedem Dorf oder Stadtviertel. Beim Sikidy legt der Wahrsager Samenkörner des Fano-Baums (einer Art Akazie) in Form einer Tabelle angeordnet auf dem Boden, um aus ihnen das Schicksal herauszulesen. Die Prozedur besteht aus einem Zufallsexperiment (der "Befragung des...
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Der Spektrum Plus-Artikel "Die Mathematik der Wahrsager von Madagaskar" stammt aus dem Spektrum SPEZIAL 2/06 "Ethnomathematik", welches am 03.11.06 im Handel erscheinen wird.

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