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Paläontologie: Das Puzzle der ­Vogelevolution

Die Vögel entstanden nicht in wenigen großen Evolutionsschritten. Viele charakteristische Eigenschaften waren schon lange vor ihnen bei Dinosauriern vorhanden.
Der eineinhalb Meter lange Dromaeosaurier Zhenyuanlong suni, ein Verwandter von Velociraptor, konnte mit seinen kleinen Flügeln an den kurzen Armen nicht fliegen.

Sehr früh an einem kalten Novembermorgen 2014 fuhr ich mit dem Zug von Peking in die Dreimillionenstadt Jinzhou im Nordosten Chinas. Gern hätte ich noch etwas geschlafen, aber dazu war ich zu aufgeregt. Mein Kollege Junchang Lü, ein namhafter Paläontologe von der Chinesischen Akademie für Geologische Wissenschaften in Peking, hatte mich gebeten, ihn auf dieser Fahrt zu begleiten. Angeblich wartete auf uns ein ganz besonderes Fossil, auf das ein Bauer beim Ernten gestoßen war. Das wollten wir zusammen begutachten und untersuchen.

Am Bahnhof von Jinzhou nahmen uns mehrere rang­hohe Persönlichkeiten in Empfang, die uns gleich ins ­Stadtmuseum eskortierten, ein baufälliges Gebäude in einem Außenbezirk. Ernst und feierlich, als handle es sich um ein politisches Gipfeltreffen, schritt unser Trupp durch einen langen Flur und betrat dann einen Nebenraum, wo ein Felsbrocken auf einem kleinen Tisch thronte.

Und da fand ich mich einem der schönsten Fossilien gegenüber, das ich je gesehen hatte: ein Skelett von der Größe eines Esels, die Knochen dunkel schokoladenbraun, die sich gut gegen ihr Bett aus hellgrauem Kalkstein abhoben. Dass es sich um einen Dinosaurier handelte, erkannten wir auf den ersten Blick, auch dass dies ein naher Verwandter von Velociraptor war, dem zweibeinigen Raubtier, das viele aus dem Film "Jurassic Park" kennen. Dafür sprachen eindeutig die steakmesserartigen Zähne, die spitzen Klauen und der lange Schwanz ...

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Spektrum der Wissenschaft – Federn – Meisterwerk der Evolution

Der lautlose Flug der Eulen, Langstreckenrekorde von Zugvögeln, bunte Pracht für die Balz, Wärmedämmung und vieles mehr: Federn sind ein Meisterwerk der Evolution. Unsere Titelgeschichte nimmt Sie mit auf eine spannende Reise durch die Entwicklungsgeschichte von einer einfachen Hautstruktur zur hoch spezialisierten Vielfalt des Federkleids heutiger Vögel. Eine weitere Reise, aber mit einem Forschungsschiff, bietet der Beitrag »Am Puls des europäischen Klimas«. Das Ziel der Expedition in die raue Grönlandsee: Daten, die Modelle zur Zukunft der atlantischen Umwälzzirkulation (AMOC) verbessern sollen. Unser Autor Tim Kalvelage war dabei. Um die Forschung an Viren geht es in einem Gastbeitrag von Christian Drosten. Sogenannte Gain-of-function-Forschung verändert deren Eigenschaften – unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Mit Aufkommen der These, Sars-CoV-2 stamme aus solchen Experimenten, ist diese Forschung jedoch unter Druck geraten. Christian Drosten legt die Grundlagen und den Nutzen des Forschungsgebiets umfassend dar. Und Antje Boetius, Leiterin des Monterey Bay Aquarium Research Institute, beantwortet eine der großen Fragen der Wissenschaft: »Was lauert in der Tiefsee?«

Spektrum Kompakt – Paläogenetik

Uralte DNA auf Fossilien kann längst vergessene Geheimnisse und Verhältnisse lüften. Durch die Paläogenetik weiß man beispielsweise, wann Neandertaler und Homo sapiens erste gemeinsame Nachkommen zeugten. Neue Analyseverfahren genetischer Überreste erzählen so die Menschheitsgeschichte im Detail.

Spektrum - Die Woche – Bei Dauerstress lässt das Gehirn den Körper altern

Stress macht nicht nur müde – das Gehirn lässt den Körper bei Dauerstress auch schneller altern. In »Die Woche« erfahren Sie, wie das Gehirn als »Alterungsmanager« fungiert, warum Pinguine einst lange Schnäbel hatten und welche Risiken die versenktee Atommüllfässer im Atlantik bergen.

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