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Die neuen Väter

Viele Männer beteiligen sich heute liebevoll an der Versorgung und Erziehung ihrer Kinder. Die sanfte Revolution in den Familien produziert aber auch Verlierer: Väter, die verunsichert sind, weil sie in der Familie keine vordefinierte Rolle mehr einnehmen.
Als er sie das erste Mal in seinen Armen hielt, konnte er gar nicht fassen, wie klein sie war. Diese niedlichen Hände, die Stubsnase und das runde Köpfchen mit dem weichen Flaum. Unglaublich, jetzt war er Vater! Seine Tochter war noch keine fünf Minuten alt, und schon wollte er die Welt für sie erobern. Neun Jahre später kreuzt dieser Vater in einem Fragebogen an, dass er gegen­über seiner Tochter gerne geduldiger wäre. Dass er sehr leicht aufbraust und sich wünscht, Urlaub vom Kind machen zu können. Dass er sich in seiner Rolle als Vater nicht wohl fühlt und die Beziehung zu seinem Kind schlecht ist. Soziologen bezeichnen ihn als »unsicheren, gereizten Vater«: ein Mann mit einer traditionellen Vorstellung von seiner Rolle als Familienoberhaupt und Ernährer, der aber zugleich dem Anspruch an die neuen Väter, sich emotional und sozial kompetent in der Erziehung zu engagieren, gerecht werden will. Doch genau daran scheitert er. Längst ist der Vater nicht mehr wie selbstverständlich das Oberhaupt der Familie. Der Entwicklungspsychologe Wassilios Emmanuel Fthenakis, Direktor des Münchner Staatsinstituts für Frühpädagogik, spricht in seinem 2006 vom Bundesfamilienministerium veröffentlichten Forschungsbericht von einer sanften Revolution ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Junge Menschen in der Krise

Die Zahl der psychischen Diagnosen nahm zuletzt besonders unter Kindern und Jugendlichen dramatisch zu. Woran leiden junge Menschen mehr als früher? Welche Rolle spielen Onlinemedien? Oder hat nur das Bewusstsein für seelische Nöte zugenommen? Daneben berichten wir, wie man Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, was oft mit Ängsten und Aggressionen einhergeht, das Leben erleichtern kann. Diese Krankheit geht oft mit Ängsten und Aggressionen einher, Medikamente helfen da kaum. Der Artikel "Wie »denkt« ChatGPT?" erklärt, welche Konzepte aus der Psychologie und Neurowissenschaft Fachleute nutzen, um zu verstehen, wie eine KI zu ihren Ergebnissen kommt. Außerdem berichten wir über die psychischen Folgen rund um das Thema Transplantation. Betroffene erleben mitunter Angst, Befremden und Schuldgefühle. Deshalb ist es wichtig, sich in der Zeit vor und nach der Operation auch um ihr psychisches Wohlergehen zu kümmern.

Spektrum Kompakt – Junge Eltern

Die Zeit kurz nach der Geburt eines Kindes ist wohl für die meisten Eltern aufregend und mit vielen Umstellungen verbunden. Zahlreiche neue Themen gehen mit der Sorge für ein Neugeborenes einher. Doch auch Ängste und manchmal sogar negative Gefühle können sowohl Mutter als auch Vater belasten.

Gehirn&Geist – Aus Fehlern lernen

Missgeschicke gehören zum Leben dazu. Unser Gehirn bemerkt sie oft blitzschnell. Wie registriert unser Gehirn, wenn wir uns irren, wie reagiert es darauf und warum lernt das Gehirn nicht immer aus den Fehlern? Daneben berichten wir, aus welchen Gründen manche Kinder den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen und wie eine Annäherung vielleicht gelingen kann. Therapien von Morbus Alzheimer konzentrierten sich auf die Bekämpfung der Amyloid-Plaques. Doch man sollte dringend die Ablagerungen des Tau-Proteins stärker in den Blick nehmen. Die Folgen des hybriden Arbeitens rücken zunehmend in den Fokus der Forschung. Es führt zu einer höheren Zufriedenheit bei den Angestellten. Allerdings gibt es auch Nachteile. Bremst das Homeoffice die Kreativität? Daneben gehen wir der Frage nach, ob Tiere empathisch sind.

  • Infos
Literaturtipps

Fthenakis, W.: Engagierte Vaterschaft. Die sanfte Revolution in der Familie. Opladen: Leske & Budrich 1999.

Fthenakis, W., Schäfer, E.: Das Papa-Handbuch. Weinheim: Beltz 2002.

Richter, R., Textor, M.: Mutterschaft, Vaterschaft. München: Gräfe&Unzer 2005.

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